Die SVP hat die Parlamentswahlen haushoch gewonnen, im Nationalrat gewann sie neun Sitze dazu. Bezogen auf die Bundesratswahlen haben Bürgerlichen daraus nicht viel gemacht.

Die Sozialdemokraten haben dagegen einen Minisieg erzielt – und daraus maximalen Profit geschlagen.

Die SP hat ihren offiziellen Bundesratskandidaten Beat Jans in den Bundesrat gebracht, obwohl der Basler – wie übrigens auch der Bündner Mitbewerber Jon Pult – für die meisten Bürgerlichen wegen seines pointiert linken Profils als unwählbar galt.

Die Sozialdemokraten haben die Freisinnigen nachhaltig eingeschüchtert, indem sie fast bis zur letzten Minute offenhielten, ob sie bei der Wahl von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis den Sprengkandidaten der Grünen, Gerhard Andrey, unterstützen werden.

Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass bei der Bundeskanzlerwahl der Grünliberale Viktor Rossi in die Kränze kam und die beiden Kandidaten der SVP abgestraft wurden.

Und sie haben in Bern erfolgreich die Erzählung platziert, dass sie als einzige Bundesratspartei fair gespielt und sich an Konkordanz und Zauberformel gehalten haben – obwohl dies rein rechnerisch nicht der Fall sein kann.

In ganz Westeuropa entgleitet den Sozialdemokraten die Macht. Aber in der Schweiz lassen die Genossen unter ihrem Führungsduo Cédric Wermuth und Mattea Meyer die Puppen tanzen.