Die Süddeutsche Zeitung (SZ) entschuldigt sich, dass sie eigenen Mitarbeitern mit technischen Mitteln nachgestellt hat. Nachdem Dritte den Mittschnitt einer abgehörten Redaktionssitzung aus dem Jahr 2023 erhalten haben, versuchte die SZ das Leck zu finden.

Dazu hat sie den Datenverkehr zwischen IP-Adressen der Redaktion und dem Branchendienst überprüft. Diese Art der Investigation sei unverhältnismässig gewesen, sieht die Chefredaktion im Nachhinein ein.

E-Mails, Chatnachrichten, und Handyverbindungs-Daten sind dabei nicht untersucht worden.

«Wir haben zu wenig im Blick gehabt, dass uns als investigativem Medium vorgeworfen werden kann, mit zweierlei Mass zu messen: dass wir einerseits von Leaks journalistisch profitieren, aber andererseits versuchen, das Leck zu finden, wenn wir selbst Opfer eines solchen Angriffs geworden sind», reflektiert die SZ.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die «Süddeutsche Zeitung» hat ihre Mitarbeiter überwacht. Nun entschuldigt sie sich bei den Journalisten"
  • chruez-u-quer

    Wer es jetzt noch nicht merkt, was abgeht, der wacht in der Diktatur auf.

  • maira

    Die SZ ist doch das Schmierenblatt, das versuchte die Doktorarbeit von Alice Weidel als Plagiat zu entlarven. Ist allerdings gründlich misslungen. Könnte uns auch alles egal sein, wenn nicht Tamedia in seinen Blättern praktisch die ganze Auslandberichterstattung aus der Süddeutschen übernimmt.

  • nm70

    Wenn´s nicht so ernst wäre, dann müsste man lachen. Ausgerechnet die Gutmensch-Süddeutsche. Wir alle wissen: Gutmenschen sind halt keine Menschfreunde. Und was sagt nun die BillGatesStiftung dazu? Oder erhält die SZ von dort keine fast korrumpierbar hohen, lobby-mässigen Summen? Ist das nur de Spiegel? Mein Beileid an die SZ-Journalisten. Die sind nun bald komplett unglaubwürdig. Wer nur noch unter Angst schreibt, ist kein Journalist mehr, er ist eher im Feld der Propagandaschreiber gelandet.