Keir Simmons, Journalist der amerikanischen TV-Sendung NBC News, hat eigentlich nur seinen Job gemacht. Jetzt muss er damit rechnen, dass man ihn deswegen jagt.

Simmons besuchte kürzlich die Halbinsel Krim, die ursprünglich zur Ukraine gehörte und 2014 von Russland besetzt worden war. Dort befragte er zahlreiche Menschen, auf welcher Seite sie im laufenden Krieg stehen.

Seine Beobachtung: Auf der Krim gibt es eindeutig mehrheitlich Sympathien für Russland. «Sie alle haben mir gesagt, sie seien Russen», berichtete der NBC-Journalist.

 

Die Folge der ganz alltäglichen journalistischen Arbeit: Die Regierung in Kiew ermittelt gegen den TV-Mann. Es sei ein Verstoss gegen die Gesetze der Ukraine, die Krim zu besuchen, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums. Für diese Handlung droht unter anderem ein Einreiseverbot.

Simmons droht allerdings Schlimmeres als das: Er ist aufgrund seiner Berichterstattung auch auf einer Liste von «Zentr Mirotworez» gelandet. Das ist eine nichtstaatliche Organisation, die eng verbunden ist mit dem ukrainischen Inlandsgeheimdienst.

Das «Zentr Mirotworez» hat schon in der Vergangenheit Tausende von Namen und Telefonnummern von Journalisten veröffentlicht, die ihm unangenehm aufgefallen waren. 2015 wurden zwei regierungskritische Personen, die sich auf dieser Liste fanden, auf offener Strasse in Kiew niedergeschossen.

Die Organisation lobte danach auf Twitter den «erfolgreichen Abschluss» ihres Auftrags und kündigte an, den Todesschützen zu belohnen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Ukraine ermittelt gegen einen US-Journalisten, weil er die Halbinsel Krim besucht hat. Nun steht sein Name auf einer schwarzen Liste"
  • rwk

    Die Krim war immer Russisch,bis 1954 Chruschtschow - als guter ukrainischer Bauer - diese Halbinsel der Ukraine zusprach. Historisch gesehen hat die Ukraine nicht den geringsten Anspruch auf diese Region.

  • Unbequeme Wahrheit

    Das sind scheinbar die Werte der EU, welche in der Ukraine verteidigt werden. Auf dieser Liste befinden sich im übrigen auch Kinder. Leider ist die Hirnwäsche der gesamten Gesellschaft durch die westlichen Medien derart erfolgreich, dass auch solche Artikel kein Umdenken bewirken werden. Die geschichtliche Aufarbeitung in einigen Jahrzehnten wird dann hoffentlich ein grosses Aufwachen bewirken.

  • K.L.A.R.T.E.X.T.

    Es wird Zeit ebensolche Listen über die blaugelben anzulegen um diese dann nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse aburteilen zu lassen. Es wird endlich Zeit das diesen arroganten Leuten der Rechtsstaat, einer auch tatsächlichen Demokratie, mal ganz robust und knallhart die Grenzen aufzeigt. Die führen sich hier auf als wären sie hier das Wichtigste auf der Welt.