Der Westen solle damit aufhören, Russland eine vernichtende Niederlage beizubringen: Mit dieser Forderung wandte sich der ehemalige US-Aussenminister Henry Kissinger in einem Video ans Weltwirtschaftsforum in Davos.

Der 98-jährige Friedensnobelpreisträger schlug vor, die Ukraine solle Gebiete aufgeben. Sie sollte Verhandlungen aufnehmen, «bevor sie Umwälzungen und Spannungen verursacht, die nicht leicht zu überwinden sind».

Idealerweise sollte die Trennungslinie eine Rückkehr zum «Status quo ante» sein, sagte Kissinger und meinte: «Würde der Krieg über diesen Punkt hinaus fortgesetzt, ginge es nicht um die Freiheit der Ukraine, sondern um einen neuen Krieg gegen Russland selbst».

Es wäre für den Westen «fatal», sich von der «Stimmung des Augenblicks» mitreissen zu lassen und Russlands Machtposition in Europa zu vergessen.

Laut Telegraph sagte Kissinger, dass Russland seit mehr als vier Jahrhunderten ein «wesentlicher Teil Europas» sei. Die europäischen Staats- und Regierungschefs dürften die «längerfristigen Beziehungen nicht aus den Augen verlieren,» da sie sonst Gefahr liefen, Russland in ein dauerhaftes Bündnis mit China zu bringen.

Und dann sagte Kissinger: «Ich hoffe, dass die Ukrainer ihrem Heldentum, das sie gezeigt haben, auch Weisheit entgegensetzen werden.»

Die 3 Top-Kommentare zu "«Die Ukraine soll Gebiete an Russland abtreten»: Friedensvorschlag des ehemaligen US-Aussenministers Henry Kissinger am WEF"
  • stefan.schopf

    Solche Realpolitiker der alten Generation wie bspw auch Helmut Schmidt vermisst man heute schmerzlich. Leider wird die heutige Politik von weitergehend ungebildeten emotionalen laienhaften Aktivisten dominiert.

  • Kati

    Bravo, fast sprachlos Bravo !!! Kommt der gesunde Menschenverstand erst ab 90zig bei Politiker ??

  • Jürg Walter Meyer

    Endlich eine vernünftige Stimme!