Rückblickend war es eine Friedensrede, die Donald Trump 2018 vor den Vereinten Nationen hielt. Realistisch, ungeschönt – und aktueller denn je.
Friedliche Koexistenz durch Zusammenarbeit, das war die Kernaussage.
Um dies zu erreichen, warnte Trump vor Souveränitätsverlusten. Speziell hob er eine unabhängige Energieversorgung hervor. Trump in weiser Voraussicht: Wer einem einzigen Anbieter vertraue, mache sich verwundbar.
Wie man es auf keinen Fall machen sollte, illustrierte er am Beispiel Germany: «Deutschland wird vollkommen abhängig von russischer Energie werden, wenn es nicht sofort seinen Kurs ändert.»
Seine Prophezeiung blieb ungehört. Mehr noch: Die Deutschen im Plenum – Aussenminister Heiko Maas und sein Chefdiplomat Christoph Heusgen – quittierten die Rede mit Gelächter, wie ein Kamera-Schwenk zeigte.
And here is Germany literally laughing at Trump after he says the country could become totally dependent on Russian energy pic.twitter.com/1NLa99tGLN
— Marcus Gilmer (@marcusgilmer) September 25, 2018
Trump, ein Trottel – lustig.
Bei Maas überrascht das nicht. Aber Heusgen ist ein erfahrener Diplomat. Er war Angela Merkels wichtigster aussenpolitischer Berater und leitet nun die Münchner Sicherheitskonferenz.
Jetzt dürfte auch ihm das Lachen vergangen sein. Ein Gasnotstand, wie er derzeit vorbereitet wird, ist nun wirklich nicht lustig.
Roman Zeller
Es reicht schlicht die Antwort auf eine simple Frage: „Welcher US-Präsident nach WK II hat keinen einzigen Krieg begonnen und geerbte Kriege vertraglich und durch Verhandlungen beendet? Einzige Antwort: Donald Trump!
Organisierte Menschen und Staaten sind aufeinander angewiesen. Eine Abhängigkeit entsteht, wenn eine Seite asymmetrisch Zwang(also Gewalt ausüben kann). Das ist beim Erdgas nicht der Fall. Ein Boykott ist ebenso Schadhaft, wie ein Lieferstopp. Damit ist das ganze Theater eine rein kommerzielle Frage um Absatzmärkte von US-Frackinggaslieferanten
Wenn es einem vernünftigen und initiativen Menschen aus Versehen mal gelingt, ein Regierungsamt zu bekleiden, wird er zuerst verlacht und dann abgesägt. Das war schon bei Christoph Blocher so. Man gewinnt keine Punkte in der durchschnittlich intelligenten Bevölkerung, wenn man sich nüchtern daran orientiert, was existiert. Erst mit dem was sein könnte und sein müsste entfacht man die Begeisterung der Massen.