Oh Gott, die deutsche Autoindustrie geht den Bach runter: VW macht mit dem Abbau von Jobs mehr Schlagzeilen als mit dem Neubau von Autos. Mercedes meldet ein Konzernergebnis, das im Jahresvergleich um gut 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro eingebrochen ist.
BMW verkauft weniger, und sogar die zugkräftigste Sportwagenmarke der Welt, Porsche, verdient nicht mehr das, was sie früher nach Hause brachte. Aktionäre sind gebeutelt. Sie haben in den vergangenen zwölf Monaten, egal, bei welchem Hersteller sie investiert hatten, zweistellig verloren.
Ist das das Endspiel für die einstige Vorzeigebranche in Deutschland?
Nein. Es stimmt zwar: Das Jahr 2024 war schlecht. Die Autobauer haben damit zu kämpfen, dass ihr einstiger Wachstumsmarkt China wegbricht. Sie wissen nicht genau, wie das Auto von morgen aussehen soll. Das Hin und Her beim Verbrenneraus hilft ihnen nicht. Aber es gibt eine andere Seite der Bilanz, die die Autohersteller in der Öffentlichkeit lieber weniger beleuchten. Sie sind da wie die Bauern, die, wenn man sie fragt, niemals von Rekordernten, sondern lieber von bescheidenen Erträgen reden.
Denn tatsächlich sind die drei deutschen Topmarken noch immer weit von einer existenziellen Krise entfernt. Das wird beim tieferen Blick auf die Zahlen deutlich. Zusammengenommen machten Mercedes, VW und BMW allein im dritten Quartal 2024 rund 7,1 Milliarden Euro operativen Gewinn – was im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar nur noch etwa die Hälfte ist, aber eben auch kein Verlust.
Spitzenreiter beim Nettoergebnis dürfte im gesamten vergangenen Jahr ausgerechnet VW mit 12 Milliarden Euro gewesen sein, Mercedes liegt mit seinen 10 Milliarden und BMW mit geschätzten 8,7 Milliarden Euro dahinter. Alle Ergebnisse sind eingebrochen, aber die Unternehmen sind eben noch immer hochprofitabel. Mercedes ist sogar nach Kia zweitprofitabelster Autohersteller der Welt.
Angesichts der noch immer sprudelnden Gewinne ist der Umbau für die Hersteller zu verkraften. Sie stehen alle vor der Rechenaufgabe, das angestammte Geschäft mit dem Verbrennungsmotor so lange zu betreiben, wie es Gewinne abwirft, und davon den Umbau in Richtung neue Antriebe zu finanzieren. Und natürlich gibt es heftige Lebenszeichen.
VW als Beispiel: Der Konzern ist mit riesigem Abstand Marktführer in Europa und stellt gerade erste Details für einen neuen echten Volkswagen vor – ein E-Modell, das kein Wagen für Bosse ist, sondern mit einem Kaufpreis für unter 20.000 Euro vergleichsweise bescheiden daherkommt.
Es läuft also was in Deutschlands Vorzeigeindustrie. Endspiele jedenfalls sehen anders aus.
Na ja, alles auf die Grünen zu schieben, ist wohl auch fragwürdig. Viele Entscheide hat die Merkelregierung in die Wege geleitet, teilweise "befohlen" von der EU. Die Autobauer haben einen Haufen Firlefanz in ihre Karrossen eingebaut, die die Autos masslos verteuern. Dazu etwas ausgeruht auf ihren Erfolgen bis leicht eingeschlafen. Die mal unschlagbare Führerschaft in Film-, Foto- und Audiogeräten deutscher Produktion ist auch ohne Habeck vom Markt verschwunden. Die Autos werden folgen...
Ein Elektroauto besteht aus Elektronikbauteilen und das sind Einwegprodukte. Niemand flickt einen Haarföhn oder ein Handy. Schwups muss ein neues her. Mit Verblendeten kann man eben jeden Unsinn machen.
Absolut besorgniserregend. Stellen wir uns vor, unser Einkommen sinkt per anno um über 20% und es mangelt an Ideen, wie der Rückgang aufzuhalten ist. Da bleibt nur sehr wenig Zeit. Sollten die Aktionäre ‚Fracksausen‘ bekommen, werden’s nicht mal die erwarteten 4 bis 5 Jahre. Ich fahre regelmäßig beruflich diverse E’s. Habe schon gebangt, gefroren, geschwitzt und auf den unverschämt teuren Strom gewartet. Btw, China: BYD verkaufte im 1.Quartal 2024 in D. 400 (in Worten: Vierhundert) Einheiten.