Dem eigentlich begabten früheren britischen Premierminister Boris Johnson sind sein Amt und seine Macht rasch zu Kopf gestiegen. In der typischen Elite-Arroganz der erfolgsverwöhnten Konservativen Partei feierte er in seinem Amtssitz an der Downing Street 10, während er der Bevölkerung seines Inselreichs ein strenges Covid-Regime aufzwang.

Bei seiner Partygate-Affäre konnte ihm ein mehrfacher Gesetzesbruch nachgewiesen werden. Johnson verursachte auch weitere Skandale, betrieb eine berüchtigte Vetternwirtschaft und liess seinen Amtssitz luxuriös renovieren. Im Juli 2022 trat er wegen mangelnder Unterstützung als Parteiführer, im September auch als Premierminister zurück. Wenn die Konservativen die Wahlen dieses Sommers furios vergeigt haben, ist dies nicht zuletzt der desaströsen Hinterlassenschaft von Boris Johnson zu verdanken.

Seine schlimmste Amtshandlung beging der Westentaschen-Churchill, als er einen Frieden im Ukraine-Krieg verhinderte. Am 29. März 2022 hatten sich Russland und die Ukraine in Istanbul auf das Friedensgerüst eines Zehn-Punkte-Communiqués geeinigt, das die Grundlage für einen umfassenden Friedenvertrag zwischen Russland und der Ukraine gebildet hätte. Damals war Russland noch zu weit mehr Konzessionen bereit.

Am 9. April tauchte aber Boris Johnson in Kiew auf, um den Ukrainern und ihrem Präsidenten Selenskyj einzubläuen, dass die Ukraine im Falle eines Friedenschlusses mit keiner Unterstützung des Wertewestens mehr rechnen könne. Nicht zuletzt wegen Johnson ging das Schiessen, Bombardieren und Töten weiter. Die Zahl der militärischen und zivilen Opfer dürfte seither auf Hunderttausende angestiegen sein.

Doch während an der Donbass-Front und anderswo unzählige Menschen ihr Leben lassen müssen – nicht zuletzt wegen Boris Johnson –, jettet dieser von allen Ämtern befreite Jetsetter mit vielen andern Stars und Sternchen zur aufwendigsten Hochzeit des Jahres: Im indischen Mumbai gaben sich der Milliardär Anant Ambani und die Milliardärin Radhika Merchant das Jawort.

An diesem dreitägigen Anlass konnte der partyfrohe Boris Johnson unmöglich fehlen, genauso wenig die Ehefrau und drei seiner Kinder. Johnson habe die ganze Nacht durchgetanzt, und die Gattin präsentierte sich in einem silbernen Kleid mit kostbaren Stickereien, beraten von einer Bollywood-Stylistin.

Während sich Boris Johnson vergnügt, sterben Tag für Tag viele Menschen im Ukraine-Krieg. Er selber scheint sich keiner Mitschuld bewusst zu sein. Schuldgefühle sind offenbar etwas fürs einfache Volk.

Die 3 Top-Kommentare zu "Er tut es wieder: Boris Johnson tanzt und feiert an einer Milliardärshochzeit in Indien. Derweil sterben nicht zuletzt seinetwegen Hunderttausende im Ukraine-Krieg"
  • Ernemann7b

    Dieser Mensch dürfte nicht mehr ruhig schlafen. Das er es dennoch tut zeigt, daß er kein Gewissen hat und bereit ist über Leichen zu gehen. Ich hoffe, daß er in die Geschichtsbücher eingeht, weil er als Verhinderer des Friedens Hunderttausende Tote auf den Gewissen hat.

  • piet

    Sollte Boris Johnson irgendwann einmal vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag stehen, wegen seiner Reise nach Kiew im März 2022, dann wird er sagen, dass er im Auftrag der USA unterwegs war & dass ihn selbst deshalb keine Schuld treffe!

  • Tsunki

    Noch glaube ich an eine Rechenschaftspflicht für unser hiesiges Tun im Jenseits. Soll er tanzen mit Glitzerfrauen so viel er will, dieser Wichtig. Ich will nicht in seiner Haut stecken.