Die Zeitschrift Compact steht seit 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes.

Dem Herausgeber Jürgen Elsässer wird vorgeworfen, russische Propaganda zu verbreiten. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nennt das Magazin ein «zentrales Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene».

Nun hat Faeser durchgegriffen. Compact wurde per sofort verboten. Gleichzeitig fanden in Wohnungen und Büros in mehreren Bundesländern Razzien statt. Gesucht wurde nach Dokumenten, Datenträgern und Bargeld.

Auch das Haus von Elsässer war betroffen. Der Verleger wurde morgens um 6 Uhr aus dem Schlaf geklingelt und empfing die Polizisten im Morgenmantel.

Diese Begegnung ist fotografisch dokumentiert. Als Bildquelle wird «Presseservice RN» angegeben. RN steht für Rathenow, eine Stadt in Brandenburg.

Hinter der Bezeichnung steckt ein freier Journalist, der seinen echten Namen nicht offenlegt und vorwiegend zu Rechtsextremismus publiziert.

Auf seinem Flickr-Account stellt der Fotograf mehrere Aufnahmen zur Verfügung. Das Ergebnis wurde von zahlreichen Zeitungen übernommen.

Dass der «Presseservice RN» zufällig morgens um 6 Uhr am Haus des Compact-Verlegers vorbeispaziert, ist nicht anzunehmen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass das Innenministerium den Einsatz möglichst effektvoll dokumentieren wollte – und der Fotograf frühzeitig informiert und «eingebettet» wurde.

Was ist gruseliger: Ein Magazin, das unbequeme Meinungen publiziert, oder eine staatliche Behörde, die treue Medienschaffende als Partner mit an Bord nimmt und für ihre Zwecke einspannt?