Für den Männerfussball ist die Weltmeisterschafts-Endrunde regelmässig ein Renner. Die Milliarden, welche die Fifa an die Verbände ausschütten und auf den eigenen Konten bunkern kann, stammen zum grössten Teil aus dem Verkauf der Fernsehrechte. Und weil alle diese Spiele sehen wollen, zahlen auch die Sponsoren Riesensummen an Werbegeldern. Der Männerfussball ist eine Bonanza und macht die Fifa und den europäischen Dachverband Uefa ohne besondere Anstrengungen zu Milliarden-Unternehmen.

Doch bei den Frauen harzt das Geschäft. Er harzt derart stark, dass sich in den klassischen Fussball-Nationen wie Deutschland, Italien, Frankreich, England und Spanien, also bei den Grosszahlern des Männerfussballs, drei Monate vor Beginn des Frauenturniers noch kein Sender gefunden hat, der für Beträge, die sich die Fifa ausmalt, die Spiele übertragen will.

Gemäss Aussagen von Fifa-Präsident Gianni Infantino sollen die Angebote zwanzig- bis hundertmal niedriger sein als bei der Männer-WM. Infantino gibt sich derart empört, dass er den europäischen Fussballmächten gleich mit einem Boykott der Übertragungen droht.

Ob die Drohung verfängt? Dass der Frauenfussball auch nur annähernd so viel Geld einbringen soll wie der Männerkick, ist eine Illusion, der auch die Fifa nicht allen Ernstes verfallen kann. Tatsache ist vielmehr, dass es beim Geld eben nicht um politische Korrektheit, Gleichheitsgeschwätz und Gender-Idealismus geht, sondern um marktwirtschaftliches Verhalten.

Die 3 Top-Kommentare zu "Fifa-Präsident Gianni Infantino ist empört: Die Fernsehsender der grossen Fussball-Länder Europas wollen für die Frauen-WM keine Riesenbeträge bezahlen"
  • pruefer

    Richtig so, es nervt gewaltig wenn die Sendezeit mit solchem Schrott wie Frauenfussball belegt wird. Reicht schon dass nur noch Frauen in Krimis agieren und von der Medialen prezenz der Politikerinnen will ich schon gar nicht anfangen.

  • raldi

    Ein Witz wie einem, vorallem in den Medien, der Frauenfussball aufgedrückt wird. Und die Fifa will natürlich abkassieren

  • PeterS

    Die WM 2023 findet ja in Australien statt und mit der Zeitverschiebung bedeutet das, dass die Spiele hier am Morgen übertragen würden. Also ist es naheliegend, dass tageszeitbedingt kein TV-Sender auf Quoten kommt, um gewinnbringend Werbung zu verkaufen. Da kann man sich noch lange empören und versuchen, auf Geschlechterunterschiede zu verweisen. Wenn es bei der WM vorwiegend um Geld geht und die Märkte in Europa sitzen, ist es halt einfach dumm, die WM in Australien durchzuführen.