Die eidgenössische Finanzministerin, Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP), erteilt in einem Interview mit der NZZ am Sonntag europäischen Staaten wie Frankreich und Deutschland, aber auch den USA wegen deren Schuldenmacherei schlechte Zensuren. Natürlich ist es nicht verboten, sich um die Stabilität des internationalen Finanzsystems zu sorgen.

Aber wenn man wie Keller-Sutter selber die Ausgabeschleusen weit geöffnet hat, indem man alle Ukrainerinnen und Ukrainer in die Schweiz eingeladen und dadurch unserem Land zusätzliche horrende Kosten in Milliardenhöhe aufgehalst hat, sollte man anderen Staaten wegen deren Ausgabenpolitik besser nicht Lehren erteilen wollen.

Seit sie die englische Zeitung The Banker wegen des Managements der Credit-Suisse-Pleite zur besten Finanzministerin Europas kürte, hat die nach Öffentlichkeit gierende Magistratin offenbar jegliche Zurückhaltung abgelegt.

Demnächst wird sie am Finanz-Forum in Vaduz über die Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein diskutieren.

Dabei würde sie sich besser um den Finanzplatz Schweiz kümmern. Denn während sie The Banker abfeierte, untersucht in der Schweiz eine parlamentarische Untersuchungskommission die Verantwortlichkeiten der Behörden rund um die Notfusion der Credit Suisse mit der UBS.