Die Karriere von Ueli Schmezer im Nationalrat hat begonnen. Der Ex-SRF-Journalist hatte bis 2021 die Sendung Kassensturz moderiert und kandidierte 2023 für die Berner SP für den Nationalrat.

Der 63-Jährige verpasste den Einzug, konnte jetzt aber für Parteikumpel Matthias Aebischer nachrücken, der im Januar in die Exekutive der Bundesstadt gewählt wurde.

Dass ein TV-Macher einfach so – mir nichts, dir nichts – vom Gebührensender in die nationale Politik wechselt, ist SVP-Nationalrat Andreas Glarner ein Dorn im Auge. Mit einer parlamentarischen Initiative verlangt der Aargauer jetzt eine «Cooling-off-Phase für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der staatlichen Sendeanstalt SRF».

«Das Bundesgesetz über die politischen Rechte und allenfalls weitere Erlasse über die Wahlfähigkeit sollen wie folgt geändert werden: Wer bei der staatlichen Sendeanstalt SRF als Moderator, Moderatorin oder Person mit grosser Bildschirm- oder Rundfunkpräsenz arbeitet, darf nicht für ein politisches Amt auf nationaler Ebene kandidieren. Nach dem Ausscheiden aus der staatlichen Sendeanstalt soll eine 'Cooling-off-Phase' von drei Jahren gelten», heisst es im Vorstoss.

Andreas Glarner zur Weltwoche im Bundeshaus: «Es kam in letzter Zeit vermehrt vor, dass angeblich politisch neutrale Moderatoren unseres Staatssenders SRF vor oder nach dem Ausscheiden für den Nationalrat oder den Ständerat kandidierten – interessanterweise immer für linke Parteien.» Die durch die vorherige Tätigkeit erreichte Bekanntheit stelle einen unzulässigen Vorteil gegenüber anderen Kandidaten dar. «Daher sollen Personen, welche bei unserem Staatssender SRF arbeiten, während der Tätigkeit und nach dem Ausscheiden während einer 'Cooling-off-Phase' von drei Jahren gelten», hält Glarner fest.

Man darf gespannt sein, wer diese parlamentarische Initiative unterstützt. Bei den Linken und ihrem SRF dürfte es Glarner erfahrungsgemäss nicht einfach haben.