Die schwedische Klimaikone Greta Thunberg ist im Januar zwanzig Jahre alt geworden. Erwachsen aber offenbar noch nicht.

Das Europäische Parlament segnete diese Woche mit knapper Mehrheit ein neues Naturschutzgesetz ab. Gegen dieses hatte es zuvor massiven Widerstand von konservativer und liberaler Seite gegeben.

Für Greta war die Niederlage der Gegner Anlass für viel Schadenfreude. Der gab sie mit zwei ausgestreckten Mittelfingern Ausdruck. Was über ihren Sinn für Demokratie einiges aussagt.

Beim näheren Hinsehen ist die überbordende Freude der Schwedin ohnehin nicht nachvollziehbar.

Das Gesetz wurde zwar verabschiedet. Aber erst, nachdem es in der Beratung ordentlich verwässert worden war. Vieles darin ist nun nicht mehr verpflichtend festgehalten, sondern in Soll-Formulierungen.

Greta Thunberg selbst sprach von einem «abgeschwächten Gesetz» und bezeichnete es als «nacktes Minimum».

Einige Medien legen das als «Stinkefinger» bekannte Handzeichen betont freundlich aus. Man könne es auch als «Gewinner-Geste» sehen, heisst es beispielsweise.

Wenn dem so ist, hat Greta Thunberg eine neue Kategorie begründet: Die der schlechten Gewinnerin.