Hofften viele ihrer Wähler in den Gründerjahren der GLP noch auf eine freiheitliche, marktwirtschaftlich ausgerichtete Bürgerpartei, so müssten sie nun definitiv erkennen, dass sie sich getäuscht haben.

Welches Ausmass der Etikettenschwindel inzwischen erreicht hat, zeigt die Medienmitteilung vom 18. Mai 2023 zur Listenverbindung im Kanton Thurgau mit Blick auf die National- und Ständeratswahlen am 22. Oktober 2023.

Beim Eingehen von Listenverbindungen müsse man nicht nur mathematische Überlegungen anstellen, sondern auch einer inhaltlichen Nähe Rechnung tragen. Die Grünliberalen fühlen sich im Thurgau somit den Sozialisten und den noch linkeren Grünen näher verbunden als den drei bürgerlichen Parteien. Den Gipfel der Wählertäuschung hat die Parteispitze aber mit der Behauptung erreicht, dass dank der Listenverbindung mit der SP und den Grünen die Möglichkeit geschaffen wurde, nicht nur die ökologischen, sondern auch die liberalen Werte im Thurgau zu stärken.

Hätten sie sich bezüglich der Listenverbindung damit ausgeredet, dass dies die einzige mathematische Möglichkeit sei, im Kanton Thurgau einen Nationalratssitz zu erbeuten, hätte der eine oder andere Wähler vielleicht noch Verständnis dafür aufbringen können. Aber dass man sich auch inhaltlich mit Rot-Grün verbrüdern will, müsste bei jedem bürgerlich denkenden Wähler die Alarmglocken läuten lassen.

Was soll an der SP oder an den Grünen denn liberal sein? Für wie dumm wollen die Grünliberalen ihre Wähler wohl noch verkaufen? Selbst ihr glorioses Schlussbouquet der Pressemitteilung, dass sich die Grünliberalen für eine progressive Entwicklung im Thurgau einsetzen, wobei ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichermassen berücksichtigt werden, ist unglaubwürdig. Was heisst denn progressiv? Geht es nicht vielmehr darum, den eigenen Geldsack mit Subventionen zu füllen?

Wer die privaten Mandate der grünliberalen Mandatsträger im Bund durchforstet, wird rasch feststellen, dass sie vor allem für ihre Financiers neue Gesetze und Einschränkungen für die Bürger vorantreiben.

Die Grünliberalen ohne Schafspelz sind gewöhnliche grüne Umverteiler, subventionsgeile Wölfe, die ihre einstige Überzeugung von Freiheit und Selbstverantwortung eingestampft haben. Regulierung und Staatsabzocke, wie sie die SP und die Grünen in grossem Stil betreiben, haben nichts mit liberal zu tun. Eine Verbrüderung mit den Gewaltchaoten und Vandalen gegen unsere KMU-Geschäfte in den Städten müsste doch jeden Wähler von einer solchen Partei abschrecken.