Der Sonntagsblick publizierte am Wochenende ein Interview mit dem bekannten Berner Klima-Wissenschaftler Thomas Stocker.

Eine seiner Erklärungen lässt aufhorchen: Stocker sagte, er habe Bundesrat Albert Rösti die Forschung über das Klima und seine 17-jährige Tätigkeit beim Weltklimarat darlegen dürfen. Sie hätten abgemacht, dass das Gespräch vertraulich bleiben solle.

Aber: «Anstatt dass er die Fakten in seiner Partei verbreitete, konnte ich dann in der Zeitung lesen, dass wir ein Treffen hatten» – der Berner Forscher spielt die beleidigte Leberwurst, weil der SVP-Bundesrat sein Klima-Lobbying nicht für sich behielt.

Dazu lässt sich eigentlich nur sagen: Gott sei Dank, wurde dieses Gespräch öffentlich.

Warum sollen Schweizer Stimmbürger nicht erfahren dürfen, wer unsere Bundesrätinnen und Bundesräte zu beeinflussen versucht?

Mag sein, dass Röstis Vorgängerin Simonetta Sommaruga auf jede klimabedingte Panikattacke des Berner Klimaforschers reagierte. Das würde wenigstens die dogmatische Haltung der früheren SP-Bundesrätin in Klimafragen erklären.

Bei Rösti funktioniert dieses Antichambrieren der Klimamissionare offenbar nicht, jedenfalls liess er sich bisher davon nicht ins Bockshorn jagen.

Und überhaupt: Während der Corona-Pandemie haben wir zur Genüge erlebt, wie Wissenschaftler hintenherum versucht haben, den Kurs des Bundesrates zu korrigieren.

Auf solche Heimlichtuereien oder Mauscheleien können wir gut und gerne verzichten. Es gibt auch keinen Grund, solche Treffen geheimzuhalten.