Seit der Wahl von Bundesrat Martin Pfister in die Landesregierung, will das Gejammer seiner Wähler aus den Reihen der SP und Grünen über die rechte Schlagseite des neuen Bundesrates nicht mehr aufhören.

Mit der Wahl von Pfister rücke der Bundesrat noch weiter nach rechts. Diese Festigung des rechtsbürgerlichen Blocks bedrohe sowohl den Umweltschutz als auch die soziale Gerechtigkeit, fabulieren die Grünen.

Deren Fraktionschefin Aline Trede streicht ausserdem hervor: «Dieser Mangel an Vielfalt von Geschlechtern, Generationen und politischen Orientierungen bildet die Bevölkerung definitiv nicht ab.»

Das gleiche Lamento hört man bei der SP: «Bisher habe es lediglich zehn Frauen im Bundesrat gegeben, von denen vier von der SP seien», klagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. «Die Gleichstellung müsse ernst genommen werde.»

Niemand ist davor gefeit, dass er zuweilen etwas Albernes sagt. Ärgerlich ist das nur, wenn man/frau dies im Brustton der Überzeugung von sich gibt, wie Trede und Meyer. Man kann dann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass uns ein grosser Unsinn verzapft wird.

Welche Frau wurde bei der Nachfolge von Viola Amherd übergangen, welcher junge Bewerber beiseite geschoben? Die haben sich alle selbst aus dem Rennen genommen. Und wo Pfister politisch steht, muss sich zudem erst noch zeigen. Vorläufig ist er eine Black Box.

Tatsächlich braucht es jetzt aber am allerwenigsten eine Diskussion über die gender- und generationengerechte Zusammensetzung des Bundesrates. Die Schweiz hat andere echte Baustellen, auf die sollten sich Bundesrat und Parlament in nächster Zeit konzentrieren.

Die Neutralität muss vor dem Angriff der schweizmüden Internationalisten bewahrt werden. Hat der Bundesrat in neuer Zusammensetzung die Kraft dazu oder geht mit dem Zuger Pfister, der für alles und nichts steht, im Verteidigungsdepartement die Post ab in Richtung einer weiteren Annäherung an die Nato und einer Intensivierung der sicherheitspolitischen Kooperation mit Brüssel?

Der EU-Unterwerfungsvertrag ist ein anderes heisses Eisen, weil er unsere Souveränität massiv einschränken wird. Widerstand wird es hier von Seiten Pfisters kaum geben. Das Asylchaos zwängt wiederum unseren finanziellen Handlungsspielraum ein, hier braucht es rasch und einschneidende Korrekturen. Der neue Verteidigungsminister muss die Armee endlich so auszurüsten, dass sie im Ernstfall einsatzfähig ist.

Das sind die Probleme, die es anzugehen gilt. Eine Debatte über den Frauenanteil im Bundesrat ist dagegen wenn überhaupt ein Nebengeleise.
Dies erst Recht, wenn man bedenkt, welchen Scherbenhaufen die erste Bundesrätin im Verteidigungsdepartement angerichtet hat.