Was vor lauter Getöse über die Wahl von SP-Mann Beat Jans etwas unterging, ist die Wahl von Viktor Rossi zum Bundeskanzler. Der Kandidat der GLP erhielt 135 von 245 gültigen Stimmen, der Bewerber der SVP – Gabriel Lüchinger – nur 103.
Dieser Entscheid war eine Machtdemonstration von Mitte-Links: Die beiden Aspiranten der mit Abstand wählerstärksten Partei wurden regelrecht vorgeführt und abgewatscht. Ein weiteres Mal blitzte die SVP mit ihren Vorschlägen für den «achten Bundesrat» ab.
Diese Allianz spurte damit bereits vor, was passiert, wenn FDP-Bundesrat Ignazio Cassis eines Tages zurücktritt: Dann wird dieses Lager ein zusätzliches Mitglied der ehemaligen CVP in die Landesregierung hieven. Und zwar eines, das auch den Linken in den Kram passt.
Es ist das grosse Ziel dieser Leute: Die Mitte-Links-Mehrheit in der Regierung wiederherstellen, wie sie von 2007 bis 2015 herrschte, als BDP-Frau Eveline Widmer-Schlumpf in der Exekutive sass.
Mit der Wahl von Rossi haben sich Mitte, GLP, SP und Grüne warmgelaufen.
Und noch ein italienischer Doppelpassbesitzer. Eine Riesenschweinerei gegenüber der SVP.Und der ganzen Schweiz, und gegenüber den Altschweizern, ohne die Ausländer nichts zu beissen hätten.
Viktor Rossi war doch sein ein paar Jahren Vizekanzler. Ist es nicht normal und üblich, dass der Vize nachrückt? In der Vergangenheit war es doch so, Das hätten ja die beiden Kandidierenden auch wissen oder vermuten dürfen/können. Sie wurden doch einfach nur “verheizt”. Quasi selber schuld, oder? Zumal die Parteienzugehörigkeit für diesen Job keine allzu grosse Rolle spielt.
Kann man so sehen, Herr Odermatt. Ausschlaggebend für die Wahl von Viktor Rossi dürfte wohl eher gewesen sein, dass er seit 2019 Vizekanzler ist. Es ist in Bern absolut unüblich, dass der Vize nicht nachrückt. Das ist auch so bei den BR-, NR- und SR-Präsidien. Dass die FDP sich künftig warm anziehen muss, ist aber auch klar. Die sassen zu lange auf dem hohen Ross und glaubten, keine bürgerlichen Verbündeten zu brauchen.