Viola Amherd, Bundespräsidentin für das Jahr 2024, gab den Verantwortlichen der Albisgüetli-Tagung einen Korb. Die Walliser Mitte-VBS-Chefin lehnte die Einladung ab, nach SVP-Doyen Christoph Blocher an der 36. Austragung des Traditionsanlasses aufzutreten.

Doch die Rechtspartei kann die Absage locker verkraften. Wie die Weltwoche erfahren hat, ist den Organisatoren ein veritabler Coup gelungen. Der Präsident des Gewerkschaftsbundes und Waadtländer Ständerat – Pierre-Yves Maillard – wird im Januar an den Fuss des Uetlibergs in Zürich pilgern und eine Rede halten.

Der clevere Sozialdemokrat dürfte das Engagement gezielt wahrnehmen. Am 3. März stimmt das Volk über die Initiative der Gewerkschaften über eine 13. AHV-Rente ab. Der Chefgenosse weiss nur zu gut, dass es gerade in der SVP mit ihren Wählern mit kleinen Einkommen und Renten viele Sympathien für das Anliegen der linken Seite gibt. Die SVP zählt wohl mehr Anhänger, die einen Zustupf gebrauchen könnten und verdienten, als die Beamten- und Besserverdiener-Partei SP.

Wer Maillard kennt, weiss: Der Politikfuchs wird seinen Auftritt in seinem eigenen Interesse nutzen und mit guten Argumenten für einen Ausbau der Altersvorsorge werben.