Die Missionen des Uhrenherstellers Omega haben die Marke schon in viele unbekannte Gefilde geführt, in einem prominenten Fall sogar bis zu einer 384.000 Kilometer vom Hauptsitz in Biel entfernten Destination. Jene gut dokumentierte Reise wurde von drei Amerikanern angetreten und fand ihren Höhepunkt am 21. Juli 1969, in dem Moment, in dem Buzz Aldrin als zweiter Mensch überhaupt einen Fuss auf die Mondoberfläche setzte. An seinem Handgelenk: eine Omega Speedmaster. Die genaue mitteleuropäische Zeit: 4 Uhr, 11 Minuten und 15 Sekunden (Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, liess seine «Speedy» im Innern der Apollo-11-Raumkapsel zurück).
Eine jüngere Omega-Mission führt nach Kihei auf der Hawaii-Insel Maui. Dort ist die Organisation Privateer ansässig, die der Uhrenbrand unterstützt. Privateer betreibt eine Dateninfrastrukturplattform für ein «nachhaltiges Wachstum der neuen Weltraumwirtschaft». Sprich: Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, um Informationen über Objekte im Weltraum zu sammeln, die es Raumfahrtunternehmen erlauben, sich dort sicher zu bewegen.
Google Maps des Weltalls
Und so begeben sich am 12. Dezember 2024, 55 Jahre nach der Mondlandung, zwei andere Amerikaner auf eine Reise – nicht zum Mond, das nicht gerade, aber nach Biel. Es handelt sich bei ihnen um Steve «The Woz» Wozniak, Computeringenieur und Mitgründer von Apple, sowie dessen «besten Freund» Alex Fielding, ebenfalls Ingenieur und langjähriger Geschäftspartner von Wozniak. Sie haben Privateer 2021 gemeinsam mit dem Wissenschaftler und selbsternannten «Weltraum-Umweltschützer» Moriba Jah gegründet.
In Biel wird die US-Delegation von Raynald Aeschlimann empfangen. Der Präsident und CEO von Omega betont, ehe er sich vor versammelter Presse mit Wozniak und Fielding unterhält, die Relevanz der Partnerschaft. «Wenn es eine Uhrenmarke gibt, die sich sehr stark mit Nachhaltigkeit im Weltraum beschäftigt, dann ist es Omega», so Aeschlimann. Dann wird es konkret.
Über 27.000 von Menschen erschaffene Objekte umkreisen derzeit unseren Planeten in einer Entfernung von maximal 500 Kilometern, wobei hier nur Objekte gezählt werden, die grösser sind als ein Softball mit einem Durchmesser von rund 11,5 Zentimetern – ansonsten käme man auf eine ungleich grössere Zahl, auf rund 100 Millionen Objekte. Wie das aussieht, davon vermittelt wayfinder.privateer.com ein eindrückliches Bild. Wozniak, Fielding und Co. schätzen, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre 24.000 Satelliten die Erde in Richtung Weltraum verlassen werden.
Privateer will all das lokalisieren, kartieren, tracken. Dazu wurde das Online-Tool «Wayfinder» entwickelt, das auch gerne als «Google Maps des Weltalls» bezeichnet wird. Die Entwickler selbst sprechen von einer «dynamische Weltraumdatenbank». Privateer setzt sich ein für einen verantwortungsbewussten Umgang aller Akteure im Weltall. «Es gibt zurzeit eine Menge Sensoren im Weltraum, die Merkmale unserer Atmosphäre im Zusammenhang mit dem Klimawandel erkennen», sagt Steve Wozniak. «Einiges davon wird wahrscheinlich aus politischen Gründen verschwinden.» Auch darum liegen ihm die Themen Bildung und Aufklärung am Herzen. Wünschen würde er sich ein Konsortium und einige verbindliche Regeln, die für ein sicheres, friedliches Zusammenleben und -arbeiten im All sorgen würden.
Man wolle verhindern, dass gewisse Unternehmen wie «Weltraum-Erpresser» auftreten würden, die Geld dafür verlangen, einen Crash zu vermeiden. «Privateer ist auf Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit ausgerichtet, und das bedeutet teilen», ergänzt Alex Fielding. Darum sei Wayfinder frei zugänglich, und deswegen stelle man Regierungen, Universitätsstudenten und Privatunternehmen alle Daten und Ressourcen kostenlos zur Verfügung. Dass das möglich ist, liegt auch an der Unterstützung durch Partner wie Omega.
«Nicht über Städten spülen»
Zur Nachhaltigkeit kommt die Sicherheit. Denn was die unzähligen Objekte im All betrifft, erkennt Privateer zahlreiche Risiken. «Als Kosmos-1408 [ein russischer Signalaufklärungssatellit; d. Red.] abgeschossen wurde, befanden sich drei russische Kosmonauten und vier Astronauten der Nasa auf der ISS», führt Fielding aus. «Diese sieben Menschen wussten offensichtlich nicht, dass ihr Nationalstaat [Russland] einen Satelliten in die Luft jagen würde, der Trümmer in ihre Richtung schicken würde, die sie töten könnten.» Die Crew an Bord der Raumstation sei damals, im November 2021, angewiesen worden, in ihre kleineren Rettungsfahrzeuge zu steigen, wo sie hoffen mussten, nicht von einem der teilweise nur wenige Zentimeter grossen Trümmerteile getroffen zu werden.
Fielding führt ein weiteres Einsatzbeispiel an. «Schiessen wir Raketen in den Weltraum ab, räumen wir den Luftraum», so der Privateer-CEO, der auch schon für die Nasa gearbeitet hat. «Wir sagen: Keine Flugzeuge hier, keine Boote in der Nähe. Sicherheit.» Würden Satelliten hingegen wieder zurückkommen auf die Erde, blieben wir untätig, so der Ingenieur. «Falls Ihr Flugzeug von einem kleinen Stück wiedereintretenden Wolfram getroffen werden könnte, unternehmen wir nichts dagegen, das ist doch einfach verrückt!»
An dieser ernsten Stelle sorgt Steve Wozniak mit einer Zwischenbemerkung für etwas comic relief: «Das erinnert mich an diesen Aufkleber, den Alex und ich beide schon in Flugzeugtoiletten entdeckt haben: ‹Do not flush over cities› [‹Nicht über Städten spülen›].»
Auch auf die Thematik der Entsorgung von Weltraumschrott kommt man zu sprechen. In diesem Bereich ist unter anderem Clearspace aktiv, ein Schweizer Unternehmen, das ebenfalls finanzielle Unterstützung durch Omega erfährt. «Clearspace ist fantastisch», sagt Alex Fielding. Auf Wayfinder könne man gar ein Trümmerteil anklicken, um zu erfahren, was Unternehmen wie Clearspace verlangen, um dieses zu beseitigen. «Bis jetzt hat noch niemand eine solche Entfernung über unsere Plattform gebucht, aber ich bin zuversichtlich», so Fielding.
Gewisse Partnerschaften liegen mehr auf der Hand als andere. Und im Fall von Omega – die Firma stattet Astronauten bis heute mit ihren Uhren aus – und Privateer darf man gar von einem match made in space sprechen.
Dieser Text erschien im WW Magazin.
Totaler Vollquatsch, Mondflug pffff, lächerlich, gibt 1000e Beweise dass NIEMAND da oben war. Was Corona die Lüge des Jahrhunderts ist, ist die Raumfahrt die Lüge des Jahrtausends! Aber die Menschen glauben lieber an Märchen Kitsch und Fan-ta-sy...
bring mal was gescheites raynald, nicht immer nur pics mit irgendwelchen pfeifen und tussen drauf. und alles auch immer schön auf insta. interessiert definitiv niemanden.