Bundesrat Albert Rösti gibt bei der Regulierung der Wolfsbestände Gas. Er wird, wie bereits im September angekündigt, eine entsprechende Verordnung auf den 1. Dezember 2023 in Kraft setzen. Sie ermöglicht unter anderem den präventiven Abschuss ganzer Wolfsrudel. Der Bundesrat hat heute diesen Plan abgesegnet.

Natürlich werden Natur-, Umwelt- und Tierschutzaktivisten, assistiert von ein paar rot-grünen Blick-Journalisten, wie vor einigen Woche schon wieder von einem «Wolfsmassaker» sprechen. Gut, hat sich der Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) damals davon nicht verunsichern lassen und die Anpassung der Verordnung durchgezogen und eine Gesetzesrevision aufgegleist.

Rösti ist ein Bergler, ein Berner Oberländer, der weiss, wie viel Aufregung und Ängste der Wolf in den Bergregionen heraufbeschwört, wie viel Schaden er den Nutztierhaltern verursacht. Seit 1995, als im Walliser Val Ferret ein einzelner Wolf durch die Wälder streifte, wird es Jahr für Jahr schlimmer.

Gewaltig unterschätzt hat man, mit welcher Schnelligkeit sich dieses Raubtier ausbreitet. 2020 zählt man elf Rudel und etwas mehr als hundert Wölfen, heute sind es bereits 32 Rudel und rund 300 Wölfe.

Parallel dazu steigt die Zahl der Nutztierrisse, von 446 im Jahre 2019 auf 1480 im letzten Jahr.

Röstis Vorgängerin, SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga, hat die Lösung des Problems vergeigt. Nachdem sie mit ihrer Jagdverordnung, die auch eine sanfte Regulierung der Wolfspopulationen beinhaltete, an der Urne durchgefallen war, hatte sie kein Gehör mehr dafür. Rösti machte die Wolfsregulierung jetzt zur Chefsache.

Geräuschlos wird die geplante Wolfsjagd garantiert nicht über die Bühne gehen. Wen kümmert’s?

Wer heute nicht einsieht, dass eine exponentiell wachsende Raubtierart für unser kleinräumiges und dichtbesiedeltes Land ein beträchtliches Risiko darstellt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.