Der SRF-Zuschauer wundert sich: Mit einem Mal wird er über den Nahost-Konflikt nicht mehr über einheimisches Personal informiert, sondern durch Korrespondenten von ARD und ZDF. Hat SRF über Nacht ein Sparpotenzial entdeckt?

Die Erklärung ist weit profaner. Für das Thema Nahost wären die Journalisten Jonas Bischoff und Anita Bünter zuständig. Derzeit sind die beiden aber leider unabkömmlich. Deshalb muss SRF für einiges Geld Fremdleistungen einkaufen.

Wo stecken Bischoff und Bünter? Laut 20 Minuten in einer «Pause». Dass sie diese gleichzeitig beziehen, dürfte damit zusammenhängen, dass sie nicht nur gemeinsam berichten, sondern auch miteinander verheiratet sind.

Seit 2021 lebt das Ehepaar in Jordanien und berichtet von dort aus über die Lage im Nahen Osten. Neben der Arbeit teilen sie sich offenbar auch aktuelle Ermüdungserscheinungen und klinken sich nun kurzerhand aus dem Tagesgeschäft aus.

Ab nächster Woche, so das Versprechen von SRF, ist das Duo dann wieder im Einsatz. Bis dann bezieht der Sender die News zur Situation aber kostenpflichtig bei ausländischen Kanälen.

Gleich zwei ortskundige Korrespondenten vor Ort zu haben, wäre eigentlich ein Wettbewerbsvorteil. Jedenfalls dann, wenn sich die beiden die Arbeit teilen und damit immer jemand verfügbar ist.

SRF pflegt aber ein anderes Modell: Es beschäftigt ein Ehepaar, das verständlicherweise auch seine Auszeiten gemeinsam verbringen will. Mit der Schattenseite, dass das auf Kosten der Gebührenzahler geschieht.

Denn dass dem Korrespondenten-Ehepaar die verursachten Mehrkosten vom Gehalt abgezogen werden, ist nicht zu erwarten.