Lange Zeit kam man in Gesprächen in der Wandelhalle immer wieder auf das gleiche Thema zu sprechen: Wie kann die Schweiz einen Weg finden, damit Schweizer Waffen in der Ukraine zum Einsatz kommen können?

Führende Politiker wie FDP-Präsident Thierry Burkart, Mitte-Chef Gerhard Pfister oder SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler-Graf bastelten viele Monate an einem Schlupfloch, wie doch noch helvetisches Kriegsgerät gegen die Russen verwendet werden kann.

Doch seit einigen Wochen ist es plötzlich still geworden. Andere Themen wie Migration, Staatsausgaben oder die Entwicklungshilfe dominieren im Bundeshaus.

Offenbar realisieren die Volksvertreter von links bis rechts langsam, dass eine militärische Lösung des Konflikts immer unrealistischer wird.

Dazu passt, dass sich Aussenminister Ignazio Cassis offenbar bemüht, eine Friedenskonferenz zu organisieren, die diesen Namen verdient. Mit der Teilnahme von Russland, heisst das.

Ein neuer Realismus macht sich in Bern breit. Es wurde auch langsam Zeit!