Der Friedensgipfel auf dem Bürgenstock ist Geschichte. In der Schweiz haben die verschiedensten Akteure ihre Einschätzung abgegeben. Aber wie sieht die russische Seite den Anlass? Wir dokumentieren die Stellungnahme des russischen Botschafters in Bern, Sergei Garmonin, im Wortlaut.

Für Russland sind die Ergebnisse der Bürgenstock-Konferenz nichtig. Es ist sinnlos, sich hinter dem Rücken Russlands auf etwas zu einigen und es dann vor die Tatsache zu stellen, dass es bereits irgendeine «Dialogbasis» und Vorbedingungen für die russische Seite gibt. Ihre aggressiven Bestrebungen versuchten die Angelsachsen und deren ukrainische Drahtpuppen mit der völlig verdorbenen «Selenski-Formel» zu tarnen. Diese wird von Berichterstattern als die angeblich einzige Basis für die Konfliktlösung aufgetischt und der Weltgemeinschaft lästig aufgezwungen, ohne Rücksicht auf andere Meinungen und den Willen anderer, ihren eigenen Beitrag zur Krisenlösung zu leisten. So war es auch in der Schweiz.

Was ist im Grunde genommen das Bürgenstock-Communiqué? Unter dem Vorwand von drei angeblich «am meisten für Russland akzeptablen Themen» werden tatsächlich einseitige Forderungen gestellt, welche nach Vorstellung der Organisatoren der Konferenz von Russland für den Start des «Friedensprozesses» zu erfüllen sind.

Solch eine Herangehensweise ist schon an sich unrealistisch. Auf einseitige Zugeständnisse wird Russland nie eingehen. Der realistische Weg zur haltbaren Regelung der Krise ist in einer Friedensinitiative deutlich vorgezeichnet, die der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin während des Treffens mit der Leitung des russischen Aussenministeriums am 14. Juni 2024 ausführlich dargelegt hat.

Der vom Westen ausgeübte Druck, Sanktionen und Versuche, Moskau eine Kapitulation durch einen «Friedensgipfel» nach der «Selenski-Formel» und etwaige weitere Veranstaltungen aufzuzwingen, werden unsere Haltung nicht ändern, denn es geht um essenzielle Interessen Russlands. Die Bürgenstock-Konferenz hat klar gezeigt, dass die Weltmehrheit die Kiew-westlichen Rezepturen zur Beilegung der Ukraine-Krise nicht akzeptiert, deren völlig unfriedlichen Inhalt einsieht und sich an die Richtlinien der USA und deren Satelliten nicht halten will.

Null Ergebnisse der «Zusammenkunft» auf dem Bürgenstock bestätigen sich auch durch fehlende Einstimmigkeit der Teilnehmer. Das Joint Communiqué, das unverblümt antirussischer Natur ist, wollten weit nicht alle unterstützen. Eine Reihe von Teilnehmern, inklusive aller anwesenden Brics-Staaten, verweigerten die Unterzeichnung des abschliessenden Dokuments dieser Konferenz. Einige Länder haben ihre Unterschriften bereits nach dem Abschluss des Bürgenstock-Treffens zurückgezogen. Diese Tatsache sowie das Fehlen von Vertretern von gut zwei Dritteln der Weltgemeinschaft im Saal spricht klar dafür, dass in den Ländern der Weltmehrheit die Vernünftigkeit überhandnimmt und die Position Russlands zu den wahren Ursachen des Konflikts sowie den Wegen zu seiner Lösung immer mehr Verständnis erhält.

Die 3 Top-Kommentare zu "Russlands Botschafter in der Schweiz über den «sinnlosen» Friedensgipfel: «Die Bürgenstock-Konferenz hat klar gezeigt, dass die Weltmehrheit die Kiew-westlichen Rezepturen zur Beilegung der Ukraine-Krise nicht akzeptiert»"
  • Poirot-h

    RUs Botschafter hat mit jedem Wort recht. Jedem, der denken konnte, war klar, dass Amherds/Cassis Liebling und Bandera-Fan alles bekommen soll, was er will. 2022 hat er Frieden abgelehnt, obwohl er damit gut gefahren wäre.Nun verliert er nicht nur auf dem Feld, da er nichts mehr zu fordern hat. Russland zeigt sich immer noch grosszügig.Die naiven BR haben die CH weltweit blamiert,Image, Freunde und Vertrauen weggeworfen! Ohne RU geht nichts. Die CH hat auf ganzer Linie die berühmte 2 kassiert!

  • herby51

    Es ist klar;der Vorschlag von Putin muss zuerst angenommen werden.Dann erst entscheidet Putin wo diese Gespräche stattfinden.Alles andere ist Blindheit oder weitere Kriegstreiberei des Wertewestens!

  • gui

    Und er war noch nett, Kritik nur an dem Friedensgipfel und nicht direkt an der Schweiz.