Ein bisschen peinlich ist es ihr, dass ihre Partei ihren Namen trägt. So eitel will sie nicht wirken.

Verlegen erklärt Sahra Wagenknecht, dass sie ja nur in einem Bundesland auf dem Wahlzettel stehe, die Wähler aber überall nach Sahra suchten.

Ach ja.

Damit hat sie schon die grösste Schwäche ihres Unterfangens beschrieben: Es ist ein Ein-Frau-Projekt. Ohne sie, ohne ihr Gesicht, ohne ihre Popularität verpufft die Partei rückstandslos.

Genau so dürftig ist das Programm, von dem auf der atemlos erwarteten Pressekonferenz wenig zu hören war.

«So kann es nicht weitergehen», verkündete Wagenknecht. Sie forderte ein «neues Europa», mehr Rechte für die Nationalstaaten, eine Rückkehr zu russischem Gas, keine Wärmepumpen, und einen breiteren «Meinungskorridor».

So weit, so AfD.

Dann war die Rede von sozialer Gerechtigkeit – zu Deutsch: mehr Staat, mehr Steuern, mehr Umverteilung.

So weit, so Linkspartei.

Hier national, dort sozialistisch – kein Wunder, dass die Medien Sahras Bündnis verschreckt dann doch lieber «linkskonservativ» nennen.