Die Elite, die Classe politique, so scheint es, ist von der Rolle. Verteidigungsministerin Viola Amherd will die Schweizer Armee mit der EU verschweissen und verstärkt in die Nato treiben.

Der Bundesrat und Teile der Wirtschaft streben eine politische Integration in die Europäische Union an (Rahmenabkommen 2.0).

Die Schweiz bietet ihre Neutralität zum Ausverkauf und beteiligt sich eins zu eins an den Brüsseler Sanktionen gegen Russland.

Der schlanke Staat mit tiefen Steuern ist mehr ein verblasstes Ideal als Wirklichkeit. Die Bevormundung nimmt zu.

Die direkte Demokratie wird von oben sabotiert, Volksentscheide werden nicht ernst genommen und missachtet, von der Masseneinwanderungs-Initiative bis zum Mediengesetz.

Der Föderalismus, die Subsidiarität sind für die abgehobenen Politiker und Technokraten nur Hindernisse.

Die Vielsprachigkeit, einst der Stolz der Eidgenossenschaft, wird von vielen als mühsamer alter Zopf wahrgenommen. Igitt.

Und doch: Stichhaltige, überzeugende Argumente für ihren Sturm auf die bewährten Schweizer Werte haben ihre Saboteure nicht. Ganz im Gegenteil: Vergleiche mit anderen Staaten zeigen, dass die Kennzahlen der Schweiz praktisch in allen Bereichen besser sind – eben weil sie anders ist, anders war.

Die Anpassung an alle Welt bringt eine Nivellierung nach unten. Das mag das Ziel derer sein, denen die Systemkonkurrenz ein Dorn im Auge ist – aber Schimpfen auf das Ausland nützt nichts. Aufgeben und schlagen können wir uns nur selbst.

Wir haben es in der Hand. Darum gilt: Schweizer Werte – jetzt erst recht!

Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. August!