Hätte man auf dem Bürgenstock einen Oscar verliehen, der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hätte ihn ohne Zweifel in der Kategorie für die beste Hauptrolle bekommen. Vor versammelter Weltpresse durfte er in dramatischen Bildern schildern, wie sein Land ums Überleben kämpft.

Und darum ging es auf dem Bürgenstock eigentlich: Selenskyj eine Bühne zu bereiten, die Solidarität mit der Ukraine zu stärken.

Denn diese ist am Bröckeln, was man in der Schweiz auch daran erkennen kann, dass der Ständerat einen Vorstoss angenommen hat, der den S-Status nur jenen Ukrainerinnen und Ukrainern gewähren soll, die aus umkämpften Gebieten kommen.

Es gibt kein Patentrezept, wie Kriege enden. Aber der internationale Event auf dem Bürgenstock war nicht der Anfang vom Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine. Es war nicht einmal der Anfang vom Anfang eines Friedensprozesses.

Es war bloss die Selbstdarstellung eines Kriegsherrn, der die Rolle seines Lebens spielen darf.