Fliegen ist die Sache jedes Einzelnen. Natürlich nicht bei Normalos. Aber immer dann, wenn ein Klimakleber, der sich gegen das Fliegen ausspricht, selbst ein Flugzeug besteigt. Dann vermelden die entsprechenden Organisationen, das sei «Privatsache».

Das jüngste Beispiel heisst Max Voegtli. Der trat in jüngster Zeit als Sprecher von «Renovate Switzerland» auf, einer Gruppe, die gerne öffentliche Verkehrsstaus verursacht.

Nun musste Voegtli aber offenbar ganz dringend nach Mexiko, warum auch immer. Dafür flog er zunächst von Zürich nach Paris. Eine Strecke, die mit der Bahn nicht viel mehr als vier Stunden kostet.

Entsprechende Meldungen über diesen Tabubruch bezeichnet «Renovate Switzerland» als «mediale Hetzjagd gegen die Klimabewegung». Als wäre es völlig egal, ob Leute, die der Allgemeinheit Kurzstreckenflüge verbieten wollen, in der Freizeit diese selbst nützen.

Wie Voegtli danach von Paris nach Mexiko kam, ist nicht dokumentiert. Es ist aber nicht anzunehmen, dass er geschwommen ist.

Vor wenigen Wochen sass Max Voegtli noch vor dem Gotthard und blockierte den motorisierten Verkehr. Nachdem das erledigt war, hatte er nun offenbar Zeit und Musse, von Zürich via Paris nach Mexiko zu reisen. Alles per Flugzeug. Mit einem Mehrfachen an CO2-Ausstoss, als es je ein Autofahrer Richtung Tessin schaffen würde.

Immerhin befindet er sich in guter Gesellschaft. Louis Klamroth, TV-Moderator bei der ARD und Lebenspartner der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer, befand kürzlich die Strecke von Köln nach Berlin als für zu lang für eine Bahnfahrt. Auch hier würden im Zug vier Stunden reichen.

Immerhin hat inzwischen sogar die ARD gemerkt, wie schizophren das Ganze ist. Die Sendung «Hart aber fair» von Klamroth steht vor der Einstellung. Nicht zuletzt, weil man als «unabhängigen» Moderator jemanden ausgesucht hat, der alles andere als unparteiisch ist.