In der Elefantenrunde nach den Parlamentswahlen vom 22. Oktober rief SVP-Parteipräsident Marco Chiesa im Gespräch mit dem SRF-Moderator Sandro Brotz die anderen Parteichefs eindringlich auf, sich doch in Chiasso selber ein Bild über die Zuwanderungs-Problematik zu machen. In dieser Tessiner Grenzstadt herrsche nämlich das absolute Asyl-Chaos.

Dieser Aufruf scheint tatsächlich auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Bundesrätin und Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider (SP) wird am 6. November ins Tessin reisen, um die Lage an der Asylfront aus ihrer Warte zu begutachten.

Die Reise zum Asyl-Hotspot der Schweiz ist schon mal ein guter Anfang, aber damit ist das Problem nicht gelöst.

Deshalb legt die SVP jetzt nach. Sie will Baume-Schneider auch mit einer Petition zusätzlich Beine machen. Der Inhalt: «Stoppt die Einladung an alle Afghaninnen, den Asylmissbrauch, die Schlepperbanden, und führt wieder Grenzkontrollen ein.» Letzteres orientiert sich an EU-Ländern wie Österreich, Polen, Schweden, wo solche Kontrollen längst wieder Alltag sind.

Damit macht die SVP dort weiter, wo sie vor den Wahlen aufgehört hat – sie macht weiter Druck auf die SP-Bundesrätin, damit diese sich endlich in das Migrationsdossier hineinkniet und den tausendfachen Asylmissbrauch abklemmt.