Nach dem Attentat liefert Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner eine Rede ab, die als versöhnlich und einend betrachtet werden kann. Medien in Deutschland schmeckt das nicht.

Moderate Töne von Trump? Da hilft nur: Trump-Bashing. Vorne dabei: der Spiegel. Das «Nachrichtenmagazin» unterstellt Trump in einer Überschrift: «Trumps Appell zur Versöhnung ist nur ein Trick». Und da die Spiegel-Reporter vor Ort in den USA beim Parteitag keinen gefunden haben, der gegen Trump vom Leder zieht, bemüht die Redaktion eine «Nebenveranstaltung» der Republikaner. Dort fand der Reporter «gute» Zitate. Zum Beispiel sei Trump «ein durch und durch schlechter Mensch». Oder: «Wir wollen keinen Diktator anbeten …», so der ehemalige Abgeordnete des Repräsentantenhauses Joe Walsh.

Der Spiegel, aber generell weite Teile der deutschen Medien, scheinen der Maxime zu folgen: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Feindbildpflege lautet die Devise. «Wenn der Feind bekannt ist, hat der Tag Struktur», so vor einigen Jahren der Kabarettist Volker Pispers.

Wer will sich da von der Realität irritieren lassen? Trump sagte: «Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft muss überwunden werden. Als Amerikaner sind wir durch ein einziges Schicksal und eine gemeinsame Bestimmung miteinander verbunden. Wir erheben uns gemeinsam. Oder wir fallen auseinander.»

Das ist sachlich richtig. Erstens leiden die USA unter einer enormen Spaltung. Und zweitens ist es für die Gesellschaft elementar, diese Spaltung zu überwinden.

Dass Trump dies so offen anspricht und die Überwindung der Spaltung betont, ist anerkennenswert. Nun steht Trump als Politiker da. Und, gewiss, Politiker sagen viel.

Bemerkenswert ist allerdings, mit welch einem Eifer Journalisten in Deutschland versuchen, jede Aussage Trumps zu attackieren. Bei Politikern, mit denen Leitmedien in Deutschland sympathisieren, ist das Gegenteil zu beobachten. Da wird mit dem Schwanz gewedelt und artig Männchen gemacht.

Kann es sein dass Medienvertreter, die Trump und Co. vorwerfen, die Gesellschaft zu spalten, gar nicht wollen, dass die Spaltung aufhört? Sie sind es nämlich, die gerade agitieren, nicht Trump.

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.

Die 3 Top-Kommentare zu "Trump schlägt nach dem Attentat versöhnliche Töne an. Die Medien pflegen Feindbilder"
  • betrachtung

    Die Linken profitieren von der Spaltung. Gäbe es in Deutschland die Ausgrenzung der AFD nicht, wären weniger Linke an der Macht. Und offenbar gibt es mächtige Interessen an der Aufrüstung. Da stört Donald Trump ebenso wie Viktor Orban, der in den Mainstream-Medien ähnlich schlecht behandelt wird.

  • 🇨🇭Patriotin🇨🇭

    Was ist mit diesen deutschen Journalisten los? Warum diese negative Einstellung? Wollen die Krieg und Zerstörung? Reichen die beiden 1.&2. Weltkriege nicht? Ist das die DNA?

  • oviva

    Die Medien verfolgen eine ähnliche Tour wie beim Bashing gegen die AFD! Mit einer Wiederwahl Trumps würde die aktuelle deutsche "Politik" in Richtung Ukraine in Frage gestellt...