Die Regierung des zentralafrikanischen Landes Tschad hat den deutschen Botschafter Gordon Kricke zur unerwünschten Person erklärt und ihn aufgefordert, das Land innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Dies berichtet die ARD-«Tagesschau».

Die Begründung für diese Massnahme war eine angebliche «unhöfliche Haltung» und ein «mangelnder Respekt für diplomatische Gepflogenheiten» seitens des Diplomaten.

Das Auswärtige Amt in Berlin bezeichnete die Gründe für die Ausweisung als «absolut nicht nachvollziehbar» und steht in Kontakt mit der Regierung von Tschad.

Kricke war seit Juli 2021 als deutscher Botschafter im Tschad tätig und wurde zuvor unter anderem als Botschafter im Niger und auf den Philippinen eingesetzt. Eine tschadische Regierungsquelle gab an, Kricke habe sich «zu sehr» in die Regierungsführung des Landes «einzumischen» versucht und sei wegen angeblich spaltender Äusserungen kritisiert worden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Tschad verweist Deutschland-Diplomaten wegen «unhöflicher Haltung» des Landes. Der Botschafter mischte sich «zu sehr» in die Amtsführung der afrikanischen Regierung ein"
  • rolf.spuler

    Ich wünschte mir die Schweiz würde es ebenso handhaben. D.h. ausländische Botschafter, die das Gastland öffentlich kritisieren und dadurch versuchen auf dessen Poltik Einfluss zu nehmen, sollte man in ihr Heimatland zurückschicken.

  • Edmo

    Dass der Tschad stolzer und selbstbewusster auftritt als unsere Machtelite, erfüllt mich Scham. Sowohl der deutsche wie auch der amerikanische Botschafter in Bern hätten längst von unserer Regierung eine 48-Stunden Frist zur endgültigen Abreise als verbindliche Vorgabe erhalten sollen. Doch was die Regierung des Tschad hinbekommt, ist fernab von den Fähigkeiten unserer Landesregierung. Das ist bitter.

  • Alpensturm

    Bravo, sollten wir auch machen.