Die Universität Zürich (UZH) lässt sich die ukrainischen Studenten etwas kosten.

Gaststudenten, die hier von der gesamten Infrastruktur profitieren, müssen keinen Rappen Studiengebühr bezahlen. Dies bestätigt ein Uni-Sprecher auf Anfrage der Weltwoche.

Auch andere Gaststudenten kommen in den Genuss eines faktischen Gratisstudiums, im Gegensatz zu den Schweizer Studenten, die einen regelmässigen Beitrag an ihr von den Steuerzahlern finanziertes Studium in Form von Semestergebühren leisten müssen. Dazu sagt die Uni: «Gaststudierende können wählen, ob sie die Studiengebühren an der Heimuniversität oder an der UZH entrichten wollen.» Das gelte für alle Gaststudenten und sei in der Verordnung über die Zulassung zum Studium an der Universität Zürich (VZS) vom 27.08.2018 geregelt worden.

Sie können dreimal raten, wo die Gaststudenten lieber bezahlen: in Zürich in härter Schweizer Währung oder irgendwo im Ausland? Die Antwort der Uni: «Seit 2018 haben sich die meisten Gaststudierenden für das Bezahlen der Semestergebühren an der Heimuniversität entschieden.»

Rechnung von 102 600 Franken an die Steuerzahler

Ukrainische Gaststudenten profitieren aber noch mehr. Sie erhalten eine sogenannte Starthilfe von 600 Franken. Dieses Geschenk werde «spezifisch für die aus der Ukraine geflüchteten Gaststudierenden» vergeben, teil die Uni weiter mit. Es soll die Ukrainer bei «studienspezifischen Ausgaben, die mit der Aufnahme des Gaststudiums entstehen, etwas entlasten».

Gaststudenten aus anderen Ländern – egal, wie die Verhältnisse dort sind – erhalten kein solche Unterstützung. Seit März 2022 sind 171 ukrainische Gaststudenten in ihren Genuss gekommen. Das ergibt eine Rechnung von 102 600 Franken zulasten der Steuerzahler.