Das ukrainische Nachrichtenportal Unian hat eine Umfrage erstellt, bei der die Leser darüber abstimmen sollen, welcher russische Journalist das nächste Opfer eines Terroranschlags werden soll. Über 300.000 Telegram-Leser haben sich an der Abstimmung beteiligt.

Zur Auswahl stehen unter anderem der Moderator und Kommentator Wladimir Solowjow und die RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan, hinzu kommen andere Blogger und Journalisten.

Das ukrainische Portal gehört zur 1+1 Mediengruppe, die wiederum dem umstrittenen und korrupten ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj gehört.

Unian nennt als Partner das deutsche Magazin Der Spiegel, die BBC, Associated Press, Voice of America und Reuters.

Der öffentliche Aufruf zum Mord an russischen Staatsbürgern steht im Zusammenhang mit dem Mordanschlag auf den russischen Schriftsteller Sachar Prilepin.

Immer öfter greift die Ukraine zu terroristischen Methoden: Vor dem Anschlag auf Prilepin wurde der russische Militärblogger Wladlen Tatarski Opfer eines Bombenanschlags. Tatarski lieferte regelmässig Updates über das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Russland gibt der Kiewer Regierung die Schuld für den Anschlag.

Im vergangenen Jahr wurde die Tochter des russischen Philosophen Alexander Dugin, die Journalistin Darja Dugina, durch eine Autobombe getötet. Die USA vermuten die Ukraine hinter dem Anschlag auf Darja Dugina. Kiew bestreitet eine Beteiligung. Laut einem Bericht der New York Times glaubt der US-Geheimdienst jedoch, dass die ukrainische Regierung den Anschlag genehmigt hat. Darja Dugina war erst 29 Jahre alt.

Auch im Jahr 2022 gab es bereits Berichte des russischen Sicherheitsdienstes FSB über geplante, aber vereitelte Terrorakte gegen Wladimir Solowjow und Margarita Simonjan. Kürzlich gab Margarita Simonjan bekannt, dass sie ein verdächtiges Paket mit Spuren von Sprengstoff erhalten habe.

Die Tatsache, dass in einem stark frequentierten Medium zur Abstimmung über das nächste Terroropfer aufgerufen wird, zeigt, dass die Ukraine Terrorismus als legitimes Mittel betrachtet. Dies wird durch Äusserungen ukrainischer Politiker unterstrichen, die offen zum Mord an Russen und russischen Bürgern aufrufen.

Bisher hat sich der Messenger-Dienst Telegram trotz offensichtlicher öffentlicher Aufrufe zum Mord an Journalisten nicht zu Wort gemeldet.

Dass ukrainische Medien zu solchen Brutalitäten auffordern, ist nicht neu – das verdeutlicht die Wesite Mirotworez, eine angeblich 2014 gegründete Plattform von Anton Geraschtschenko, einem ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministeriums.

Auf der Website finden sich personenbezogene Informationen wie Adressen und Telefonnummern einiger vermeintlicher «Feinde der Ukraine». Sie erlangte Bekanntheit, als mehrere der dort genannten Personen ermordet wurden, darunter der ukrainische Schriftsteller Oles Busyna, der ehemalige Parlamentarier Oleg Kalaschnikow und der italienische freischaffende Fotojournalist Andrea Rocchelli.

Die Kiewer Website Mirotworez hat schwere Vorwürfe gegen Musiker und Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters erhoben. Ihm werden «anti-ukrainische Straftaten» zur Last gelegt.

Ebenfalls in die Datenbank der umstrittenen ukrainischen Webseite Mirotworez wurde der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder als «Staatsfeind» aufgenommen.

Als die Liste damals, 2014, veröffentlich worden war, löste sie kurze Zeit später eine Reaktion des deutschen Auswärtigen Amtes aus: Eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin verurteilte die Liste entschieden und forderte die ukrainische Seite auf, die Webseite zu löschen.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) reagierten besorgt auf diese Vorfälle.

In einer ersten Fassung wurde die Deutsche Welle als Partner von Unian geführt. Dies ist falsch. Wir bitten um Entschuldigung. Die Redaktion.

Die 3 Top-Kommentare zu "Ukrainisches Partner-Portal von «Spiegel» und BBC ruft öffentlich zum Mord an Russen auf"
  • desi

    Bei diesen "westlichen" Werten ist es kein Wunder, dass sich immer mehr Länder vom Wertewesten abwenden und sich Organisationen wie SCO und BRICS etc. zuwenden. Ich finde es traurig, diesem Verfall zusehen zu müssen, vor allem auch in der Schweiz. Wenn ich jünger wäre würde ich auswandern. Es ist auch traurig, dass sich die Ukraine nicht dem Westen angepasst hat, sondern dass der Westen immer mehr wie die Ukraine wird. Wo wird das bloss enden?

  • oazu

    Nicht mal die übelsten SA-NAZI-Faschisten der 1930er im aufkommenden 1000-jährigen Deutschland-Reich bedienten sich solcher Praktiken, aber noch unüberhörbarer wie damals schauen die "Werte"-Westler samt ihren mit Argusaugen bei anderen "Menschenrechts"-Verletzungen Ausmachenden weg und stellen sich (wohlwollend) taub zu übelstem faschistischem Staatsterror der Ukrainer. Beste Anschauungsbeispiele wie es zu dem kommt, wozu bleierne Frage des 20 Jh "wie konnte es so weit kommen" gestellt wurde.

  • einer der genug hat

    Keine Panik, das Elendsky wird der nächste sein und er weiss es, darum ist er mehr auf Welttour als in der Ukraine. Es wird ihm aber nichts nützen denn sie werden ihn aufspüren und eliminieren. Erst danach wird man Verhandlungen über Frieden führen können.