Die Universität Bonn trennt sich von Ulrike Guérot, die dort seit 2021 Professorin für Europapolitik war. Öffentlich gemacht hat sie das selbst auf Twitter:

Der Vorwurf des Plagiats ist ein fadenscheiniger Vorwand. Was so bezeichnet wird, waren kleine Nachlässigkeiten wie fehlende Anführungszeichen. Nirgends hat die Professorin systematisch abgeschrieben. Stets führte sie ihre Quellen im Text auf.

Guérot hat einen ganz anderen «Fehler» begangen. Lange war sie der Liebling des linksliberalen Milieus, bevor sie zu Corona-Zeiten erstmals ausscherte. Sie kritisierte die Massnahmen, forderte die Strafverfolgung der Verantwortlichen und die Schliessung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Als sie dann auch noch im Ukraine-Krieg für Frieden statt Waffenlieferungen plädierte und von einer Mitschuld des Westens sprach, war das Fass voll für den Mainstream. Für diesen war sie nun eine Corona-Leugnerin und eine Putin-Versteherin.

Weil die hochdekorierte Bestsellerautorin nicht so ohne Weiteres aus dem wissenschaftlichen Diskurs entfernt werden konnte, tauchten dann plötzlich die angeblichen Plagiatsfälle auf. Wer sie untersucht, dem bleibt nur Kopfschütteln.

Von der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist bekannt, dass sie sich für ihr Buch «Jetzt: Wie wir unser Land erneuern» fleissig bei anderen Autoren bedient hat. Die Medien nahmen sie umgehend in Schutz: Es handle sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, daher brauche es keine Fussnoten.

Das Gleiche trifft zu auf Ulrike Guérots Buch «Wer schweigt, stimmt zu». Es ist ein populärwissenschaftlicher Essay, keine Doktorarbeit. Aber während die Politikerin reingewaschen wurde, verliert die Professorin ihre Stelle.

Guérot will das zwar nicht einfach so hinnehmen. Aber selbst wenn sie auf gerichtlichem Weg erfolgreich sein sollte, bleibt die Feststellung: In akademischen Kreisen darf man nur noch forschen, wenn man auf der staatlich vorgegebenen Linie bleibt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Universität Bonn schasst Professorin: Als Vorwand dienen «Plagiate». In Wahrheit ist Ulrike Guérot eine unbequeme Denkerin"
  • dkuehne734

    Ich als ehemaligen DDR-BÜRGER kenne diese Vorgehensweise gegen kritische Bürger der Roten und jetzt auch Grünen aus dem 35 Jahren real erlebten Sozialismus.Diese Neuen Rote haben sich seit Jahrzehnten in allen Institutionen ausgebreitet,1989 war nur ein kleiner Dämpfer für dieses rote Klientel und Dank Merkel sind sie wieder auferstanden und nun sitzen sie überall,angefangen im Kindergarten über Schule,Universitäten,Rathäuser,Landtage und jetzt vollends im Bundestag.Ein zweites 1989 wäre ratsam.

  • Mike8049

    Wir erleben die Aushöhlung demokratischer Meinungsvielfalt und Rechtsstaatlichkeit und gehen auf totalitäre Zeiten zu, wo politisch korrektes Halbwissen mehr zählt als harte Fakten - es wird wieder finster in Deutschland.

  • Walliserfreund

    Tja, die heutigen Jakobiner vestehen ihr Handwerk. Wer idologisch nicht auf Linie ist,wird gecancelt. Im Wissenschaftsbetrieb hält zusehens eine neue Inquisition Einzug, die das Bekenntnis zur "richtigen" Weltanschauung vor die Erkenntnis stellt. So wird aus Wissenschaft Religion.