In der Sonntagspresse lese ich die Schlagzeile: «Personalmangel bedroht AKW-Betrieb». Aus Sorge um die Sicherheit habe sich die Nuklearaufsicht gezwungen gesehen, beim Kernkraftwerk Leibstadt zu intervenieren. Die Suche nach «Fachkräften» sei immer anspruchsvoller; derzeit seien in den Werken Beznau, Gösgen und Leibstadt vierzig Stellen unbesetzt.

Ich reibe mir die Augen und frage mich: Müssen wir uns etwa darüber wundern? Glaubt irgendjemand, es fänden sich noch genügend Arbeitskräfte, wenn unser Bundesrat mit seiner unsäglichen «Energiewende» den Atomausstieg und ein faktisches Forschungsverbot für Kernenergie beschlossen hat? Glauben wir im Ernst, die Mitarbeiter würden Schlange stehen, wenn unsere Politiker tagtäglich behaupten, die AKW hätten keine Zukunft?

Ebenfalls der Sonntagspresse entnehme ich, dass sich Bundesrätin Karin Keller-Sutter entsetzt über das Riesenloch, das die ukrainischen Flüchtlinge in die Bundeskasse reissen. Sie rechnet in den nächsten zwei Jahren mit Kosten von 2,4 Milliarden Franken. Man habe nämlich gemerkt, dass nur jede fünfte Ukrainerin arbeite, obwohl wir beispielsweise im Servicebereich eine grosse Lücke an Fachkräften hätten.

Auch da reibe ich mir die Augen und frage mich: Wer verantwortet denn diese Situation mit den ukrainischen Flüchtlingen? Niemand anders als die heutige Finanzministerin. Karin Keller-Sutter war im letzten Jahr als Justizministerin für die Asylpolitik zuständig. Und sie wollte, dass sämtliche ukrainischen Staatsbürger hierzulande Flüchtlingsstatus erhalten.

Wer sich heute wortreich über die Folgen einer verfehlten Politik beklagt, sollte nie vergessen: Jede einzelne dieser Folgen hat eine Ursache.