Viele macht die Inflation nervös. Denn sie entwertet das Geld von denen, die es gespart haben. Sie verführt die Leichtsinnigen zu immer neuen Schulden, und sie offenbart die ganze Schwäche eines Landes.
Und alle, die das glauben, haben noch eine nervenaufreibende Woche vor sich: Die US-Notenbank Fed, zuletzt im Inflations-Bekämpfmodus und damit im Zinserhöhungs-Rausch, entscheidet Mittwochabend über ihren Kurs, die Euro-Hüter von der EZB folgen einen Tag später.
Beide Nationalbanken werden die Zinsen weiter anheben. Der nächste Doppelwumms also. Die Frage ist nur wie laut.
Es gibt aber ein paar, die sind entspannt: Die Exporteure in der EU zum Beispiel. Sie reiben sich die Hände, liegen doch die Exporte aus der Euro-Zone dank niedrigem Euro-Kurs auf einem Allzeithoch. Die Herzkammer der deutschen Industrie, der Maschinenbau, berichtet in diesen Tagen sogar von einem Produktionsplus fürs ganze Jahr.
Offenbar hat man dank inflationärer Euro-Tendenzen fleissig ins Ausland verkaufen können. Und das deutsche Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo wartet mit einer frischen Studie auf, die die Inflationsgewinner auflistet: Landwirtschaft, Bau und Handel haben es geschafft, die Preise im Windschatten der Geldentwertung stärker anzuheben, als die Inflation selbst es erfordert hätte.
Entspannt ist auch die Schweiz: In Bern kann man angesichts eines leidlich stabilen Frankens an der Zinsschraube drehen, muss es aber nicht. Die Devise heisst: Erst mal sehen, was die anderen machen.
Unterm Strich gilt: Viele Zentralbanken haben der Inflation zwar zu lange tatenlos zugesehen. Aber sie haben in diesem Jahr den Ernst der Lage begriffen. Die Inflation zeigt sich beeindruckt. Der Höhepunkt der Geldentwertung ist schon vorüber. Das ist eine von den guten Nachrichten zum Jahresende.
Kredite mit geliehenem Geld rückzuzahlen und dabei die nicht ganz unwichtige Tatsache zu ignorieren, dass dieses "Luftgeld", wenn keine reale wirtschaftliche Leistung dahinter steht, nur zu "Inflation" führen kann. (Offiziel 10 bis 20% in EU - bei Lebensmitteln/Energie bis zu 100%!!!)Viele kleine Dinge machen viel aus; heute wirbelt in diesem "Geld-Ballon" fünfmal so viel "Luftgeld" herum wie reale Wirtschaftsleistung vorhanden ist.
August 2022 "Nach Angaben des Deutschen Statistischen Bundesamtes stieg die Inflationsrate in der deutschen Industrie im Juli um 5,3 Prozent auf eine Jahresrate von mehr als 37 Prozent – ein Wert, den das Amt seit seiner Gründung im Jahr 1949 nicht verzeichnet hat." ( https://www.anti-spiegel.ru/2022/das-russische-fernsehen-ueber-die-kosten-der-energiewende-und-den-toedlichen-winter/ )
"Die derzeitige Inflation in den USA, die auf die völlig gescheiterten Russland-Sanktionen zurückzuführen ist, ist nur ein Bruchteil der Inflation in Europa, und mit dem nahenden Winter wird es noch viel schlimmer werden. Aber wenn Europa in eine ausgewachsene Rezession schlittert, wird es beginnen, seine jährlichen US-Importe im Wert von 365 Milliarden Dollar zu reduzieren. " (https://uncutnews.ch/us-sanktionen-ruinieren-die-wirtschaft-europas-nicht-russlands/)