In Magdeburg wurden, wie das zuständige Polizeirevier am gestrigen Montag vermeldete, bereits am Freitag zwei Junge Männer in einem PKW angehalten und kontrolliert. Grund: Sie hatten lautstark Gigi D’Agostinos «L’amour Toujours» abgespielt «bei dem ein volksverhetzender Inhalt mitgesungen wurde», heisst es in der Meldung der Polizei.

Gegen 20:15 Uhr fuhren die zwei Insassen in ihrem Auto am Magdeburger Dom entlang. Durch die geöffnete Scheibe des Beifahrerfensters vernahm ein Zeuge das Lied von Gigi D’Agostino auf das «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!» gesungen wurde. Ob die Insassen selbst mitgesungen haben oder ob es sich um eine abgewandelte Version des Dance-Klassikers handelt, geht nicht eindeutig aus der Meldung der Polizei hervor.

Der Zeuge informierte daraufhin die Polizei. Der Wagen wurde wenig später in einer anderen Strasse gestoppt und kontrolliert. Hierbei wurden sowohl der PKW als auch die Männer auf mögliche Tonträger durchsucht. Ihre Mobiltelefone wurden als «mögliche Tatmittel» beschlagnahmt. Gegen die zwei Männer aus Magdeburg im Altger von 22 und 27 Jahren wurde zudem ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet.

Die deutsche Meldekultur lebt. Nach Corona scheint es ein neues Betätigungsfeld für aufmerksame Mitbürger zu geben. Man wünscht sich nur, dass dieselben eine ähnliche Aufmerksamkeit an den Tag legen würden, wenn es um Kalifatsforderer und Antisemiten geht, aber vermutlich ist hier die Angst grösser, dass man einen auf die Mütze bekommt.

Auf jeden Fall ist es beachtlich, womit sich die Polizei in 2024 in der Bundesrepublik beschäftigen muss und dass auch noch Tage nach dem vermeintlichen Skandal von Sylt immer noch niemand verstanden zu haben scheint, was ein Meme bzw. Internettrend ist, der durch Verbote und solche höchst lächerlichen Ereignisse wie in Magdeburg erst recht an Fahrt aufnimmt. Reaktanz nennt man das, aber jeder blamiert sich so gut er kann.

Vor allem der Deutsche in seinem Nazi-Verfolgungswahn.