Er liebt schnelle Autos, Martini und schöne Frauen. Deshalb passt James Bond, Agent im Dienst seiner Majestät, nicht mehr in unsere Zeit.

Die Romane des Autors Ian Fleming, der 1964 verstarb, werden nun vom Verlag Ian Fleming Publications an die neuen Zeiten angepasst. Verändert werden unter anderem bestimmte Begriffe für Minderheiten, die damals üblich waren, heute aber für Shitstorms sorgen.

Im April, zum 70-Jahr-Jubiläum des ersten Bond-Romans, sollen die politisch korrekten neuen Versionen erscheinen. Man darf gespannt sein, was «007» noch alles darf – und vor allem: was nicht.

Der Verlag hat eine Firma angeheuert, die darauf spezialisiert ist, Bücher von allem zu befreien, das irgendeinem Leser sauer aufstossen könnte. Auf diese Weise wurde schon das legendäre Kinderbuch «Matilda» von Roald Dahl von altem Ballast gesäubert.

Trinkt James Bond künftig statt eines Martini ein Mineralwasser, natürlich «geschüttelt, nicht gerührt»? Wird er leicht bekleidete Damen an der Bar gnadenlos abblitzen lassen?

Oder noch besser: Sollte er nicht stattdessen an Feierabend nach Hause zu seinem Ehemann fahren? Es wäre ja völlig aus der Zeit gefallen, wenn Bond einfach hetero wäre. Schon stossend genug, dass er ein weisser Mann ist.

Der Verlag scheint der eigenen Umarbeitung allerdings nicht ganz zu trauen. Für den Fall, dass etwas übersehen wurde, sollen die Bücher künftig mit einem Warnhinweis versehen werden.

Dieser besagt sinngemäss, dass das Buch zu einer Zeit geschrieben worden sei, als «Begriffe und Einstellungen üblich waren, die von Lesern in modernen Zeiten als verletzend empfunden werden können». Gut zu wissen: Männer mögen demnach im 21. Jahrhundert weder Alkohol noch Frauen.

Hätte Ian Fleming seinen Helden schon so woke, divers und sauber angelegt, wäre es wohl beim ersten Roman geblieben. Wer will das schon lesen?