Zu den ersten Amtshandlungen von US-Präsident Trump gehörte die Einlösung seines Wahlversprechens, gegen Auswüchse der Woke-Bewegung vorzugehen und sogenannte DEI-Massnahmen zu hinterfragen. Das Kürzel steht für diversity, equity, and inclusion.

Trumps Worthalten zeigt Wirkung – und dies über den Atlantik bis in die Schweiz. Wie hiesige Medien berichten, passen Grossunternehmen wie UBS, Roche oder Novartis ihre Diversitätsrichtlinien oder zumindest deren offensives Ins-Schaufenster-Stellen an.

Sie machen das nicht unbedingt aus Einsicht, vielmehr fürchten sie Klagen aus den USA. Trump argumentiert in diesem Kulturkampf um eine freie Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung nämlich auch juristisch: Die spezifische Gruppen fördernde und bevorzugende Gleichstellungspolitik verstosse gegen das Gleichstellungsgesetz.

Offenbar ist an dieser Interpretation so viel dran, dass Unternehmen nun ihre DEI-Programme anpassen. Sie stellen vermehrt wieder das Leistungsprinzip ins Zentrum, das den Aufstieg der westlichen Gesellschaften prägte und überhaupt erst ermöglichte, dass auch Bürger und Arbeiter – nicht nur die damals privilegierten adligen Stände – sich entfalten können.

Falls sich Trump tatsächlich grossflächig durchsetzt, dürfte er dem etwas müde und bequem gewordenen Westen wieder mehr Schwung verleihen und dazu beitragen, den Blick auf das Wesentliche zu richten, statt sich mit Luxusproblemen zu beschäftigen.

Der amerikanische Traum lebt.