Weiteres Ungemacht im Departement von Bundesrätin Viola Amherd: Der Verteidigungsministerin gelingt es nicht, die Vertrauenskrise beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) zu lösen. Ein internes Dokument zeigt, dass abtretende Geheimdienstler sich über Mobbing und mangelnde Führungsfähigkeiten beschweren, schreibt die NZZ am Sonntag.

Die Unzufriedenheit beim NDB ist schon lange gross: 2022 kündigten dreimal so viele Personen wie im Vorjahr. Daher ergriff Amherd als VBS-Vorsteherin Massnahmen für einen Kulturwandel. Diese haben bisher offenbar keine Wirkung gezeigt.

Gemäss Ergebnissen einer Personalumfrage, die am Freitag veröffentlicht worden sind, erzielt die Leitung des NDB nur 35 von 100 möglichen Punkten. Der Rest der Bundesverwaltung erhält im Schnitt 61 Punkte. Jeder achte Geheimdienstler berichtet von Mobbing am Arbeitsplatz.

«Die Ergebnisse bereiten mir Sorge», sagt Christian Dussey, der Chef des Geheimdienstes. Die Aufsichtsbehörde über die nachrichtendienstlichen Tätigkeiten (AB-ND) wies bereits 2022 darauf hin, dass von unzufriedenen Mitarbeitern Risiken wie Verrat oder Spionage ausgehen könnten.

Erst kürzlich geriet Amherd wegen der Finanzierungsprobleme der Armee in Negativschlagzeilen. Armeechef Thomas Süssli kritisierte Amherd für ihren Vorschlag, der Armee später Geld zu geben als geplant. An einer Pressekonferenz dementierte Amherd die Vorwürfe. Die Weltwoche berichtete.