Das Schöne an Städten: Sie sind geschlechtsneutral. Niemand würde Rom, Barcelona oder Zürich als maskuline Begriffe auffassen. Ebenso wenig Berlin.

Kein Grund, nicht doch nachzubessern, dachten sich die Hersteller der «Berliner Luft», eines Pfefferminz-Likörs, dem einige eher den Geschmack von Zahnpasta nachsagen.

500.000 der Flaschen haben ein neues Etikett erhalten. Beschriftet mit «Berliner*innen Luft» und verziert mit einem Bild des Rathauses in Regenbogenfarben sowie dem Slogan «Toleranz und Vielfalt».

Das Unternehmen ist bekannt für ausgefallene Marketingideen. Beispielsweise die Zugabe von Geschmacksrichtungen, für die man bereits ordentlich angeheitert sein muss, um sie lecker zu finden: Banane, Kaugummi oder Chili.

Auch der neueste Streich war wohl eher als Provokation denn als Beitrag zur Politik gedacht. «Eine Marke, die nicht polarisiert, hat keine Botschaft», begründete eine Sprecherin die Umbenennung.

Mit der «Berliner*innen Luft» hat der Produzent nun allerdings gleich mehrere Seiten gegen sich aufgebracht, wie zahlreiche Reaktionen zeigen. Diejenigen, die an dem grassierenden Woke-Wahn verzweifeln. Aber auch die Gender-Fraktion, die findet, man dürfe keine billigen PR-Tricks auf Kosten des hehren Ziels der Gleichstellung machen.