Christoph Blocher war noch Bundesrat, als der Internet-Talk «Teleblocher» startete.
Ein Jahr war geplant. Jetzt sind fünfzehn und annähernd 800 Sendungen daraus geworden.
Medienunternehmer und Chefredaktor Matthias Ackeret (Persoenlich.com) befragt den Alt-Bundesrat für das Schaffhauser Fernsehen zum aktuellen Zeitgeschehen.
Wöchentlich. Das Format erscheint so zuverlässig wie «Das Wort zum Sonntag».
Bevor es 2007 losging, stellte Blocher vier Bedingungen: Gedreht wird dort, wo er sich gerade aufhält. Längst finden die allermeisten Aufzeichnungen in seiner Villa in Herrliberg statt.
Ferner: Keine Schnitte bei der Aufnahme, nur einmal starten und kein Pressesprecher dabei.
Nach einem Kaffee am Freitagmorgen um 7 Uhr wird das 25-minütige Gespräch aufgenommen. Die Themenpalette ist breit: Sie reicht vom Energiedebakel bis zur Führungskrise im Bundesrat oder zur kulturellen Aneignung.
Warum ist «Teleblocher» erfolgreich?
Der Protagonist ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, die viel zu sagen hat. Für viele gilt er immer noch als Reizfigur. Und er wirkt immer noch in der Politik mit.
Blocher spricht Klartext. Ohne Wenn und Laber.
Er kratzt auch an politischen und gesellschaftlichen Themen, bevor diese jucken.
Blocher mag nicht immer gerecht sein, aber er ist immer mediengerecht.
Finde vor allem auch, Ackeret gehört ein schöner Kranz! In Auftritten in- und ausserhalb von ‚Teleblocher‘ mag er immer differenziert Fragen aufwerfen und Anwürfe parieren. Etwas vom Inspirierendsten, was ich von Blocher aufnehmen konnte, war seine Äusserung, dass für ihn der grösste Frieden in einem frühmorgens, stetig vor sich hin plätschernden Brunnen liege. Genau diese Stimmung kannte ich und erinnert mich gesund an meine Wurzeln. An die Schweiz.
Man vergleiche Berset, Sommaruga, Leukart, Burkardt oder jemand von den Grünen mit Blocher. Wer hatte langfristig recht? Wer hatte die besseren Einschätzungen? Die Wahl fällt sich schwer
Na ja zwischen 5000 bis rund 21'000 Aufrufen pro Sendung ist das auch nicht gerade der grosse Blockbuster-Quotenhit - das sind zwischen ein bis etwas über 3% der SVP Wähler, die sich da ihren Dr. Blocher, das Orakel vom Herrliberg, reinziehen. Ist ja auch kein Wunder er erzählt auch meist mantramässig in etwa dasselbe im laufe der der Zeit genau so wie sein Juniorprediger Roger Köppel auch, der bei gewissen Moralvorstellungen und Weltbildern auch schon in einer Endlosschlaufe gefangen ist.