Berlin
Von was reden wir eigentlich, wenn wir von Liebe reden?» Herausfordernd schaut Hans-Günther in die Runde. Er betreibt eine Autowerkstatt in Köpenick, einem Viertel in Berlins Südosten. Einen kurzen Fussmarsch entfernt steht das Stadion Alte Försterei, die Heimat des Fussballvereins 1. FC Union Berlin. Trainer Urs Fischer aus Zürich hat Hans-Günther kürzlich seinen Wagen zur Inspektion anvertraut. Seither nimmt sich dieser immer öfter das Recht dazu, das Wort zu ergreifen. «Ich frage euch: Was unterscheidet eigentlich Menschenliebe von Trainerliebe? Ihr dürft es ruhig weitererzählen: Ich liebe diesen Schweizer.»
Hans-Günther, seine Frau Helga, sein Kumpe ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Es ist wirklich erstaunlich, was Urs Fischer aus diesem lange Zeit zweitklassigen Verein gemacht hat. Da haben sich tatsächlich zwei gefunden, die zusammen passen. Am meisten freut es die Union-Anhänger, dass ihr Verein dank Urs Fischer weitaus erfolgreicher spielt, als der in ihren Augen versnobte West-Verein Hertha Berlin. Und das trotz Wegkaufs ihres besten Stürmers, Max Kruse, durch den VW-Klub Wolfsburg.
Es ist wirklich erstaunlich, was Urs Fischer aus diesem lange Zeit zweitklassigen Verein gemacht hat. Da haben sich tatsächlich zwei gefunden, die zusammen passen.
"Basierend auf wahren Begebenheiten"... Was soll denn das heissen? Nein nein, ich war oft in der Alten Försterei und kenne viele Union-Fans. So wie die hier zitierten klingen sie nicht. Mein Problem mit Tom Kummer ist, dass ich ihm - nach seiner publizistischen Vorgeschichte - nicht mal glauben könnte, wenn er mir die Uhrzeit sagen würde. Leider finde ich, dass die Weltwoche durch seine Beiträge nicht gewinnt, sondern verliert, Es geht nicht um eine andere Meinung, sondern um Wahrhaftigkeit.
Soeben habe ich eine Kritik zu seinem neuen Buch in der BZ (Berner Zeitung) gelesen:
„Unter Strom“ - Viel Sex, wenig Tiefe - leider schlecht, Tom Kummer.
Ein Kauf scheint nicht ratsam.
Die erfundenen Tom-Kummer-Geschichten haben das Problem, ob für Kenner der entsprechenden Szene "stimmig" sind.
Was diese Story um die Eisernen angeht: Viel zu kopflastig, die Protagonisten. Wer jemals die Luft in der Nähe der Försterei geatmet und die Meute zu den Spielen hin und zurück schlurfen gesehen hat, weiss: Dieser Sound ist falsch.
Zwischen dem ewigen Hass auf den in der DDR gehätschelten BFC Dynamo und den herzigen Weihnachtsgesängen im Stadion klingt es anders, schlichter.