Wenn du etwas gesagt haben willst, frage einen Mann; wenn du etwas erledigt haben willst, frage eine Frau.
Margaret Thatcher
Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren startete die #MeToo-Bewegung. Auslöser war eine Twitter-Notiz der Schauspielerin Alyssa Milano. Sie schrieb auf den Fall des amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein, dem schwerwiegende Fälle sexueller Belästigung vorgeworfen werden, jede Frau, die Opfer sexueller Übergriffe gewesen sei, solle sich unter dem Hashtag #MeToo melden. Millionen sollten dem Aufruf folgen. #MeToo wurde zu einem politischen Weltbeben, dessen Ausläufer und Erschütterungen bis in die Schweiz zu spüren waren und immer noch sind.
Es gibt viel berechtigte Kritik an #MeToo. Manche sehen darin eine Facette des grassierenden Moralismus. Rechtsstaatliche Standards würden aus den Angeln gehoben, Männer pauschal verdächtigt und in den Ruch von Straftaten gerückt, schutzlos ausgeliefert den Rasereien von Frauen, die mit geringer Beweispflicht fürchterliche Anschuldigungen erheben dürften. #MeToo habe die Geschlechterbeziehungen vergiftet, einem ideologischen Feminismus Vorschub geleistet und sei als Allzweckwaffe vor allem linker Kreise zu einem beliebten Instrument politischer Abrechnungen und Vergeltungen geworden.
Sicher ist an all diesen Vorwürfen etwas dran, und wie die meisten kraftvollen politischen Bewegungen, die ihren Ursprung einer Empörung verdanken, krankt #MeToo an Missbrauch und Übertreibung. Allerdings macht man es sich zu einfach und verkennt den tieferen Punkt der Wahrheit dieser Bewegung, wenn man #MeToo als ideologischen Irrtum abtut. Ich möchte #MeToo im Folgenden zu würdigen versuchen als eine Art sexuelle Reformation der Frauen, als einen letztlich zwingenden und vernünftigen Schritt im Prozess der Zivilisation unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zwischen Mann und Frau.
#MeToo hat weltgeschichtlichen Rang als Fortschritt der Menschheit im Prozess der Zivilisation.
Die theologische Reformation des 16. Jahrhunderts war ein Aufstand von Gläubigen gegen den Machtmissbrauch der katholischen Kirche, gegen ihren Monopolanspruch auf die Seele der Menschen und deren Heil, als Skandal sicht- und fühlbar geworden im kirchlichen Handel mit Ablassbriefen, die dem Käufer einen sicheren Transfer in den Himmel versprachen. #MeToo ist ein Aufstand der Frauen gegen den Vatikan der Männer, gegen Machtmissbrauch und die Selbstverständlichkeit, mit der sich Männer in Machtpositionen sexuelle Gefälligkeiten erzwangen, Frauen schlecht behandelten.
Meine Sicht auf das Thema ist durch persönliche Erlebnisse geprägt. Diese haben keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit, keinen objektiven Rang, aber es sind Schlaglichter, die mir zu denken gegeben haben und die ich für symptomatisch halte. Für mich steht ausser Frage, dass Frauen, auch in der Schweiz, durch Männer systematisch benachteiligt worden sind, ganz massiv sogar, und dass #MeToo vor diesem Hintergrund ein überfälliger Protestschrei ist, ein Vulkanausbruch kollektiv über Generationen aufgestauten Unbehagens mit dem Ziel, das Unrecht zur Sprache zu bringen, um es zu beenden.
Eine Schockerfahrung für mich waren die Scheidungsunterlagen meiner Eltern. Durch Zufall entdeckte ich im Keller die Bundesordner mit den Akten aus den siebziger Jahren. Ich traute beim Lesen meinen Augen nicht, mit welch hanebüchenen Geschichten und Vorwürfen mein Vater meine Mutter vor Gericht um finanzielle und andere Vorteile bringen konnte. Es fällt einem Sohn nicht leicht, solche Abgründe seines Erzeugers zu besichtigen, doch die Lektüre machte mir deutlich, dass es damals wirklich übel um die Frauen gestanden haben muss, als Scheidungen noch nach solchen Drehbüchern ablaufen konnten.
Der zweite Vorfall betraf einen früheren Arbeitgeber. Ich will daraus keine generelle betriebliche Diagnose ableiten, aber es war schon augenfällig, wie ein bekannter Vorgesetzter, verheiratet, während des Abendessens nach einer unternehmerischen Fortbildung eine seiner Mitarbeiterinnen abknutschte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich dagegen gewehrt oder es besonders angenehm gefunden hätte, aber der Chef ging mit einer derartigen Selbstverständlichkeit ans Werk, dass ich noch heute erstaunt bin angesichts dieser schieren Offenkundigkeit. Natürlich traute auch ich mich nicht, die Sache mit den Betroffenen anzusprechen.
Wohlverstanden: Ich bin kein Vertreter der feministischen Opfertheorie. Ich misstraue allen Schweizer Statistiken, die angeblich belegen sollen, Frauen würden beim Lohn nicht aufgrund von Leistung, sondern weil sie Frauen sind, weniger gut wegkommen. Ich bin dezidiert der Auffassung, dass die Marktwirtschaft Leistung unabhängig von Zufälligkeiten wie Haarfarbe oder Geschlecht bewertet, ganz einfach deshalb, weil kein Unternehmer eine Mitarbeiterin unter deren Leistung bezahlen wollen kann. Tut er es dennoch, geht die Mitarbeiterin zur Konkurrenz, wodurch sich der geizige Unternehmer selber schadet.
Ungeachtet all dessen bin ich überzeugt, dass die #MeToo-Bewegung niemals entstanden wäre ohne ein weitverbreitetes Fehlverhalten der Männer, nicht erst seit gestern. Ja, es ist zum Teil ungerecht, wie das Pendel heute zurückschlägt, aber mein Mitleid für die Männer hält sich in Grenzen, weil ich ahne, dass ihnen nur zurückgezahlt wird, was sie selber und frühere Männergenerationen den Frauen angetan haben. Nein, ich sage nicht, dass die Weltgeschichte von Mann und Frau ein einziges Drama namenloser Grausamkeiten gewesen ist, aber es gibt verdrängte, von den Männern kaum zur Kenntnis genommene Ungerechtigkeiten.
Die protestantische Reformation bewirkte eine katholische Gegenreformation. Der Vatikan ging einsichtiger und vernünftiger daraus hervor. Ich bin überzeugt, dass #MeToo am Ende auch die Geschlechterbeziehungen besser, die Männer sensibler machen wird. Gewiss müssen die Frauen aufpassen, dass sie die sexuelle Reformation nicht missbrauchen und damit ihr moralisches Kapital verspielen. Indem die Frauen die Männer kritisieren, zivilisieren sie die Männer. Für mich hat #MeToo weltgeschichtlichen Rang als Fortschritt im Prozess der Zivilisation, der uns zu besseren, weil aufmerksameren und bewussteren Menschen macht. R. K.
Lieber Roger Sehr guter Artikel. Wie wäre es mit einem Folgeartikel, der sich mit den folgenden Fragestellungen befasst: Konsequenzen von falschen Anschuldigungen (Kindesmissbrauch, Belästigung, Vergewaltigung). Ungleichbehandlung im Scheidungsverfahren (Kinderzuteilung, ruinöse Unterhalszahlungen) Männerdiskriminierung im Beruf (Quotenfrauen) Herzliche Grüsse
Was für ein guter, vernüftiger, menschlicher Kommentar von Roger Köppel!
Danke. Das ist ein guter und nötiger Artikel. Allerdings haben die wenigsten Frauen vor, "es den Männern heimzuzahlen". Sie wollen einfach endlich ernst genommen und respektiert werden, wie es eigentlich jedem Menschen zusteht. Leider sind aber viele Männer immer noch der Ansicht, Frauen seien quasi "nur für sie" auf die Welt gekommen. Als sexuelles Spielzeug und Dienstmagd sozusagen. Ja, Männer müssen noch einiges lernen, aber viele sind bereits auf dem Weg. Es ist schon etwas besser geworden.
Schön um eine Ausgeglichener Darstellung zulesen. Wann zwei falsch ligen, macht es die Sache nicht recht. Die #MEETOO Bbewegung und Co. Gehen längst zu weit, und fördert eine Spaltung zwischen die 2 Geschlechter, Regenbogen inkludiert.
So differenzierend stimme ich der Beurteilung von #meetoo gerne zu.
Es scheint immer mehr Männer zu geben, die geneigt sind, den Frauen in allem nachzugeben und sich vieles bieten zu lassen, nur weil sie glauben, ihnen dies als Kompensation für begangenes Unrecht schuldig zu sein. Das ist unklug. Wie man(n) sich bettet, so liegt man(n). Gell?
Die ganze Bewegung geht generalisierend von einer Haftbarkeit oder gar "Schuld" eines ganzen Geschlechts, rund der Hälfte der Weltbevölkerung, aus. Auch dieser Artikel generalisiert "die Männer" und "die Frauen" in dieser Weise und disqualifiziert sich damit. Ich bin nicht dafür verantwortlich, was andere Exemplare meiner Gattung getan haben mögen, seien es nun Einzelne oder Viele. Wer mich stellvertretend für Andere moralkeulentechnisch verurteilt, begeht Unrecht. Auch dieser Artikel.
Mit diesem ganzen Geschrei ist es heute fast nicht mehr möglich, eine Frau durch einen NETTEN Flirt kennen zu lernen.
Wir sind am degenerieren, das soziale Verhalten geht zugrunde.- Traurig.
Die MeToo Bewegung ist die Xte Anstregung der Frauen, seit sehr vielen Jahrzehnten, dieses Unrecht aufzudecken und ihre Stimme hörbar zu machen. Eine HELDIN (Ich verbeuge mich) dieser Aufdeckung und Thematisierung war die Psychologin ALICE MILLER. Sie schrieb 14 Bücher dazu und Ihre Webseite, von Juli 2005 - April 2020, enthält ca. 900 Zuschriften (von AM anonymisiert) an Sie. Ein einmaliger Fundus, der auch Heute, Betroffenen weiterhilft.
http://www.alice-miller.com/de/information/
Ein PDF von Alice Miller. Alice Miller :
Jenseits der Tabus
Ausgewählte Antworten auf Leserbriefe //
http://www.alice-miller.com/de/wp-content/uploads/sites/4/2015/11/E-book_Jenseits-der-Tabus.pdf
Die #MeToo-Bewegung strebt die Entmachtung und Entrechtung aller Männer sowie die Dämonisierung alles Männlichen an. Diese Bewegung ist zudem mitverantwortlich für die z. T. bereits erfolgten Aufhebung der Unschuldsvermutung. Das nicht von der Hand zu weisen. Nichts berechtigt diesen Kreuzzug gegen die Männer, auch nicht das Unrecht, dass Frauen in früheren Zeiten erlitten haben mögen. Leitet man aus einem Unrecht das Recht ab, jemandem Unrecht anzutun, dann gute Nacht!
MeeToo ist eine moderne Hexenjagd, à la Arthur Miller. Allein der Schauprozeß gegen Harvey Weinstein war beschämend für jedes Rechtssystem. Dies zu würdigen ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden wertekonservativen Menschen. Wenn lügen und diffamieren ein zivilisatorischer Beitrag sind, dann verzichte ich sehr gerne auf die Zivilisation wie Sie sie sich vorstellen Herr Köppel. Sie sind offensichtlich auch im feministischen Lügengebilde gefangen.
Wo haben wir diese "Sie sind nicht ganz meiner Meinung, ich diffamiere Sie also" Haltung in letzter Zeit schon so häufig gehabt? Auf Twitter und bei Antifa kann es nicht sein, oder?
Fragen Sie mich nicht, warum ich kein Verständnis für Ideologien, Hexenjagden und Verleumdungskampagnen habe, dann frage ich Sie nicht, warum Sie das alles so dufte finden.
Lieber Roger
Sehr guter Artikel. Wie wäre es mit einem Folgeartikel, der sich mit den folgenden Fragestellungen befasst:
Konsequenzen von falschen Anschuldigungen (Kindesmissbrauch, Belästigung, Vergewaltigung).
Ungleichbehandlung im Scheidungsverfahren (Kinderzuteilung, ruinöse Unterhalszahlungen)
Männerdiskriminierung im Beruf (Quotenfrauen)
Herzliche Grüsse
Schön um eine Ausgeglichener Darstellung zulesen. Wann zwei falsch ligen, macht es die Sache nicht recht. Die #MEETOO Bbewegung und Co. Gehen längst zu weit, und fördert eine Spaltung zwischen die 2 Geschlechter, Regenbogen inkludiert.
Apropos Scheidungs-Urteile, ich beobachtete bei der Generation meiner Eltern immer wieder dasselbe Muster: SIE arbeitete als Krankenschwester/technische Zeichnerin/Sekretärin usw. und ermöglichte IHM Studium und Aufstieg, gleichzeitig bekam sie mehrere Kinder und schmiss den Haushalt etc.. Wenn ER dann 45-50 war, servierte er SIE ab und poppte die 30 Jahre jüngere Sprechstundenhilfe/Sekretärin etc.. Bei der nachfolgenden Scheidung wurde SIE im Normalfall total ruiniert, finanziell und sozial.
Genau so war und ist es. Traurig und beschämend. Und dann kommt ständig der "Whataboutismus" der Männer. Auch bei den Kommentaren hier. Keine Einsicht, kein Gerechtigkeitsgefühl, keine oder umgedrehte Wahrheit.
So sehe ich das auch. Leider ist da auch nicht viel mit weiblicher Solidarität. Wenn die nämlich vorhanden wäre, kämen diese "loser" nie mehr irgendwo unter; und die "neue Freundin" würde statt dessen der Ehefrau helfen. Ach ja, träumen darf man ja noch.
Herzlichen Dank für dieses Editorial. Ich muss zugeben, ich bin skeptisch an den Text gegangen und habe ihn gespickt mit Spitzen und zynischer Ironie erwartet, und zu meiner ganz grossen Freude einen durchdachten, nicht ideologisch gefärbten, ernsthaften und anspruchsvollen Text vorgefunden! Könnte dieser Ton und diese Umsicht in Zukunft der Durchschnitt und die laute Ideologie wieder links Twitter und rechts Telegram überlassen werden? Das wäre wirklich angenehm. 🙂
Ich habe die MeToo -Bewegung als ein Oberschichtenproblem begriffen, dort, wo der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau das "Heimchen" ist. Oben geht es um Macht, unten zählt die Leistung; und in einem Betrieb, an einem Fließband, bekommen alle das gleiche Geld für die gleiche Leistung - dafür sorgt schon die Meisterin. In den Sphären der Protektion ist die Macht der Männer noch ungebrochen, denn auch sie verdanken ihr Vorwärtskommen oft einer Unterordnung-manchmal vielleicht auch SEX?!
Wenn ich das so lese, kommen meine eigenen Erfahrungen mit meinem Vater weider hoch. Milde ausgedruckt wirklich kein Ruhmesblatt. Leider. Meiner Mutter zu liebe hätte ich es gerne anders gehabt. Sie hatte es besser verdient gehabt. Ganz sicher. Es hat aber zumindest bei mir etwas positives bewirkt, nämlich die Schwur, dass ich nie so werden möchte wie mein Zeuger. Es brauchte auch nicht viel Überwindung um es im täglichen Leben umzusetzen. Gelungen ist es aber und das tut der eigenen Seele gut.
Für mich persönlich ist es sehr schwierig zu verstehen, warum sich immer noch einige Frauen heut zu tage derartige, ich kann es nicht anders sagen, Abscheulichkeiten bieten lassen. Ich dachte das seien schon lange tempi passati und als ich diese Geschichte zu sehen bekam, wurde ich sehr böse überrascht. Es kommt mir nichts anders in den Sinn als zu sagen, liebe Damen wehrt Euch einfach gegen solche Machtmissbrauchsmonster. Das gilt aber immer im Leben nicht nur bei den Frauen-Männer Beziehungen.
Das sich Wehren ist eben gar nicht so einfach! Ich erlebte sexuelle Übergriffe, seit ich ca. 8 war: In Schwimmbädern, durch den Schuldirektor, durch Chefs, in Warteschlangen, Strassenbahnen, wo man sich an mich ran quetschte oder ich plötzlich eine Hand zwischen den Beinen hatte, von der ich nicht mal wusste woher sie kam.
Ich hatte lange gar keine Begriffe, mit denen ich das hätte benennen können, erst recht niemand, der geholfen hätte. Ich ahnte aber, dass ICH dafür diffamiert werden würde.
Kürzlich sah ich eine Sendung über Marilyn Monroe, sie schilderte, dass sie von einem alten Untermieter ihrer Pflegeeltern missbraucht wurde. Als sie es ihrer Pflegemutter erzählte, wurde sie verprügelt, anstatt dass ihr geholfen wurde. Sie musste hinnehmen, dass der Preis für eine Rolle war, "ES" mit einem ekligen alten Studio-Boss zu tun. "Es standen 50 da, die alles gemacht hätten, hätte ich "ES" verweigert." Nicht nur beim Film, auch bei einem Job als Küchenhilfe spielte sich Ähnliches ab
Liebe Claudia, ich weiss genau wovon Du sprichst. Das Thema ist dermassen abscheulich und menschenverachtend, dass es mir äusserst schwer fällt die Art und Weise des beschriebenen zwischengeschlechtlichen Umgangs zu beschreiben. Das widert mich richtig an. Es bleibt aber trotzdem nichts anderes als sich zu wehren und Allianzen zu suchen mit denen die es auch verachten. Ich denke aber der mittlerweile entstandene geselschafltiche Druck sorgt bereits gut dafür, dass die Peiniger verschwinden!
@Schlitzohr Danke für die verständnisvollen Worte. Nochmal zum Thema sich wehren. Ich habe natürlich versucht, mich zu entziehen, auszuweichen, wenn möglich. Wie wehrt man sich als 11jährige Schülerin, wenn man vom Schuldirektor bei gezielten Einzelaudienzen befummelt wird? Obwohl er das mit mehreren machte und auch seine Sekretärin wohl Bescheid wusste, hätte uns niemand geglaubt. Erst durch die Frauenbewegung und seit "me too" gibt es ein Bewusstsein und Begriffe für sexuelle Belästigung.
Aha, und welche Abscheulichkeiten müssen sich Männer bieten lassen? Wie viele Männer rackern sich ab, während Frauen über unbezahlte Arbeit für die Familie jammer? Wie viele Männer werden von Kindern ferngehalten, wie viele Existenzen von Männern werden durch Verleumdungen vernichtet? Die Frau das Opfer und unverstandene Wesen, die einzig wahre Gute, während die Männer ihre egoistische Toxigkeit pflegen. Wegen "Männern" wie Ihnen funktioniert der Feminismus und die männliche Selbsterniedrigung.
Was für ein guter, vernüftiger, menschlicher Kommentar von Roger Köppel!
So differenzierend stimme ich der Beurteilung von #meetoo gerne zu.
https://www.blick.ch/politik/jede-grosse-liebe-beginnt-mit-einem-nein-der-frau-koeppel-verhoehnt-vergewaltigungsopfer-id17562147.html
Dass Sermîn Faki im "Blick" aus der Bemerkung Köppels die Schlagzeile strickte"Köppel verhöhnt Vergewaltigungsopfer" zeigt die Methode der Diffamierung Andersdenkender :
Man nehme den Namen und eine Äusserung dessen, dem man schaden will, interpretiere eine böse Bedeutung hinein, garniere mit den eigenen Vorurteilen und koche das Ganze zu einer ekligen Suppe öffentlich hoch. Mit solchen Methoden arbeitete auch das Nazi-Blatt "Stürmer", sie sagen viel über die Autorin, nichts über Köppel aus.
Das zeigt exemplarisch auf, wie dieses Blatt den Leser manipuliert . Strohdumm ofer bösartig ?
Was für erstaunlich versöhnliche und verständnisvolle Töne heute von Roger Köppel. Bin ich mir gar nicht gewohnt. Gut so ein Scheidungsurteil der Eltern kann einem schon die Augen öffnen. Ging mir genau so, als mir das nach dem Tod meiner Mutter in die Hände fiel, da war wirklich bis ins Detail ganz harter Tobak drin, sogar das Hochzeitsgeschenk, eine Nähmaschine wollte der Vater wieder zurück. #MeToo war & ist wichtig, sicher gabs auch Missbräuche durch Frauen, aber die waren die Ausnahmen!
Auch RK ist restrospektiv. Es ist enttäuschend die schlechte Vergangenheit zu erfahren. Aber man muss auch die damalige Situation verstehen. Daraus entstand etwas, was heute auch sehr abweisend und demotivierend wirkt. Ob das besser ist?
Danke. Das ist ein guter und nötiger Artikel. Allerdings haben die wenigsten Frauen vor, "es den Männern heimzuzahlen". Sie wollen einfach endlich ernst genommen und respektiert werden, wie es eigentlich jedem Menschen zusteht. Leider sind aber viele Männer immer noch der Ansicht, Frauen seien quasi "nur für sie" auf die Welt gekommen. Als sexuelles Spielzeug und Dienstmagd sozusagen. Ja, Männer müssen noch einiges lernen, aber viele sind bereits auf dem Weg. Es ist schon etwas besser geworden.
Es ist ETWAS besser geworden, nicht viel, aber zu diesem "Etwas" trägt Rogers Artikel bei, das rechne ich ihm sehr hoch an! Was soll ich sagen, ich bin Feministin der 1. Stunde, seit ich im Alter von 8 meinen Vater fragte, was er von der Gleichberechtigung der Frau halte. Er hielt viel davon, das hat mich bestärkt, danke! Ich konnte nie verstehen, warum ich als Frau ein Mensch 2. Klasse sein sollte und warum sich eklige Macker immer wieder das Recht heraus nahmen, mich ungefragt zu befummeln.
Das konnte ich auch nie verstehen. Vor allem, dass dann am Schluss auch noch den Mädchen die (alleinige) Schuld gegeben wird. SIE ist die Schlampe, resp. muss sich schämen. Nicht viel besser als bei den Taliban, wo Mädchen nach einer Vergewaltigung gesteinigt werden. Es ist immer noch weltweit verbreitet und weltweit zum kotz....!
Das würde ich auch nicht verstehen. Alle Menschen sind selbstverständlich gleichberechtigt. Ich kenne mehrere Opfer und finde diese Erfahrungen schlimm, bin aber kein Täter. Gehöre ich somit nicht zu "den Männern", oder werde ich via metoo zu Unrecht verurteilt?
Alle Männer pauschal zu verurteilen wegen der menschenverachtenden Einstellung derer, die Frauen oder Kinder als verfügbare Objekte und nicht als Menschen mit eigener Würde betrachten, ist falsch und zu verurteilen.
Alle Männer pauschal anzuklagen wäre sexistisch und inakzeptabel und genau so falsch, wie wenn z. B. alle Weissen oder alle Schwarzen über einen Kamm geschoren werden.
Worum es geht, ist ein Appell an alle: Was Du nicht willst das man dir tu, das füg auch keiner/m Anderen zu !
Die wenigsten Frauen haben vor, es den Männern heimzuzahlen? Das ist gut möglich, denn sie haben wohl Dringenderes zu tun. Aber wer sind denn die Frauen?Wenn ich lese, dass gewisse Frauen nach den schändlichen Vorkommnissen in der Silvesternacht 2015 in Köln die Schuld nicht bei den wahren Urhebern suchen, sondern den Männern allgemein anlasten, dann ist das nicht nur eine Beleidigung für jeden (rechtschaffenen) Mann, sondern auch ein Anzeichen für eine höchst bedenkliche Tendenz im Feminismus
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Es scheint immer mehr Männer zu geben, die geneigt sind, den Frauen in allem nachzugeben und sich vieles bieten zu lassen, nur weil sie glauben, ihnen dies als Kompensation für begangenes Unrecht schuldig zu sein. Das ist unklug. Wie man(n) sich bettet, so liegt man(n). Gell?
Die ganze Bewegung geht generalisierend von einer Haftbarkeit oder gar "Schuld" eines ganzen Geschlechts, rund der Hälfte der Weltbevölkerung, aus. Auch dieser Artikel generalisiert "die Männer" und "die Frauen" in dieser Weise und disqualifiziert sich damit. Ich bin nicht dafür verantwortlich, was andere Exemplare meiner Gattung getan haben mögen, seien es nun Einzelne oder Viele. Wer mich stellvertretend für Andere moralkeulentechnisch verurteilt, begeht Unrecht. Auch dieser Artikel.
Mit diesem ganzen Geschrei ist es heute fast nicht mehr möglich, eine Frau durch einen NETTEN Flirt kennen zu lernen. Wir sind am degenerieren, das soziale Verhalten geht zugrunde.- Traurig.