Weltwoche: Wann läutet morgens Ihr Wecker?

Andreas Caminada: Um 6.30 Uhr. Dann brauche ich aber meistens noch eine Viertelstunde. Sobald auch die Kinder wach sind, wird gefrühstückt. Sind dann alle aus dem Haus, gehe ich mit dem Hund spazieren.

Weltwoche: Ist Zeit für sie eher ein Korsett oder ein Werkzeug, das man zu seinem Nutzen gebrauchen kann?

Caminada: Je älter ich werde, desto mehr fällt mir auf, wie friedlich der Morgen ist. Stehe ich früh auf, gibt mir das einen kleinen Vorsprung und das Gefühl, der Zeit ein wenig voraus zu sein. Das hilft, das ist schön.

Weltwoche: Wofür nehmen Sie sich immer Zeit?

Caminada: Wenn mich meine Söhne fragen, ob ich mit ihnen Fussball spiele, sage ich meistens ja. Denn die Zeit, in der sie das mit mir tun möchten, ist beschränkt.

Weltwoche: Was machen Sie, wenn spontan Zeit frei wird?

Caminada: Dann fahre ich nach Domat/Ems und schlage ein paar Bälle. Aktiv zu sein und auszubrechen ist eine Genugtuung. Das verschönert meinen Tag.

Weltwoche: Wozu fehlt zu oft die Zeit?

Caminada: Um mit meiner Frau Sarah Freunde zu treffen.

Weltwoche: Wie wichtig ist der Faktor Zeit beim Kochen in der Küche?

Caminada: Sehr wichtig. Es gibt einen Rhythmus, der jeden Tag bestimmt. Alles passiert zu einer gewissen Zeit, man ist immer leicht unter Druck. Wir wissen ja genau, wann die Gäste kommen. Das ist wie ein Anpfiff. Beim Servieren der Gänge und natürlich beim Kochen ist das Timing sehr wichtig. Beim Garen, Einmachen oder beim Ansetzen eines Bratens arbeiten wir mit den Uhren, die in den Öfen integriert sind, spielen aber auch mit den Temperaturen. Uns hilft auch die grosse Wanduhr von Hublot, die in unserer Küche hängt. Wir sind ein Team. Damit das Gesamtbild stimmt, muss alles ineinandergreifen wie Zahnräder.

Weltwoche: Sie sind seit sieben Jahren Botschafter für den Luxusuhrenhersteller Hublot. Was zeichnet die Marke aus?

Caminada: Es ist eine sehr kreative, dynamische Unternehmung mit vielen Visionen. Die Energie stimmt.

Weltwoche: Wie wird man ein Meister des richtigen Timings?

Caminada: Die Zeit steht niemals still. Tomorrow never dies, dieser Slogan kommt mir oft in den Sinn. Aber am Morgen zu wissen, dass es Abend wird, ganz egal, welche Mammutaufgaben auf einen warten, gibt mir ein gutes Gefühl.

Weltwoche: Wie gelingt das Timing privat, wenn man alleine in der Küche steht?

Caminada: Vieles hat mit Erfahrung zu tun. Je älter ich werde, desto weniger Stresssituationen gibt es. Heutzutage bereite ich gerne frühzeitig etwas vor. Manchmal unterschätze ich die Zeit aber trotzdem, wenn ich um 17 Uhr denke: Easy, die Gäste kommen ja erst in einer Stunde.

Weltwoche: Über die Zeit verändern sich viele Nahrungsmittel. Was fasziniert Sie daran?

Caminada: In unserem Permakulturgarten kann ich miterleben, was geschieht, wenn man etwas einfach einmal wachsen lässt. Stachelbeeren etwa befinden sich derzeit noch im vorreifen Stadium und sind ganz grün. Aber sie verfügen über eine gewisse Säure, da kann man auch mal einen Essig weglassen. Je länger sie jedoch am Busch hängen, desto süsser werden sie. Es ist schön, der Natur ihre Zeit zu lassen.

Weltwoche: Welche Assoziationen weckt bei Ihnen das Wort «Sommerzeit»?

Caminada: Lange Sommerabende.

Weltwoche: Im Dezember 2023 haben Sie zwanzig Jahre «Schloss Schauenstein» gefeiert. Eine lange Zeit?

Caminada: Nein, gar nicht, die Zeit ist nur so an mir vorbeigerauscht. Ich habe das Gefühl, wir befinden uns noch immer am Anfang, es ist wahnsinnig. Für ein ganzes Leben aber sind zwanzig Jahre natürlich eine sehr einschneidende Zeit. Ich habe auch sehr viel hergeben und einstecken müssen. Aber es war eine sehr vielseitige, spannende Zeit.

Weltwoche: Wie verbringen Sie Ihre Sommerferien?

Caminada: Im Restaurant haben wir extrem viel zu tun. Aber Ende Juli schliessen wir für eine Woche. Dann besuchen wir Freunde auf Mallorca. Geplant ist auch eine Wochenend-Wanderung mit den Kindern zu einer SAC-Hütte, inklusive Übernachtung.

Big Bang Unico All Black Schloss Schauenstein, 42 mm, schwarze Keramik, skelettiertes Zifferblatt, automatisches Werk mit Manufakturkaliber HUB1280, Gangreserve von 72 h, limitiert auf 20 Stück. Jeder Uhr liegen ein von Andreas Caminada signiertes Booklet, ein graviertes Messer und ein Messerblock bei. Fr. 25 900.–, erhältlich ausschliesslich in Schweizer Hublot-Boutiquen. Hublot.com