«Was hat es für einen Sinn, eine Geschichte zu schreiben, wenn es nur eine Eintagsfliege wird?», sagte Seymour Hersh in seinem von Akten überfüllten Büro in Washington, DC, als ihn Urs Gehriger vor Weihnachten 2019 zum Gespräch über sein Lebenswerk traf. Der Mann, der amerikanische Kriegsverbrechen in Vietnam (My Lai) und dem Irak (Abu Ghraib) aufgedeckt hat, war auf der Suche nach einem Stoff. Gut drei Jahre später ist der «grösste investigative Journalist unserer Zeit» (David Remnick, Chefredaktor des New Yorker) zurück in den Schlagzeilen. Einmal mehr stellt er seine Regierung, die Weltmacht USA, an den Pranger. In einer spektakulären Recherche bezichtigt er US-Präsident Joe Biden, den Sprengstoffanschlag auf die Nord-Stream-Pipelines angeordnet zu haben. Die Geschichte sei wie «eine Farce von Shakespeare», sagt Hersh im aktuellen Interview mit Gehriger. Er habe noch nicht alles erzählt, was er herausgefunden habe. zur Story

Cédric Wermuth hat eine erstaunliche Wandlung durchlaufen. Als Juso-Präsident sorgte er vor der Volksinitiative gegen Kriegsmaterialexporte für Aufruhr mit einem Plakat, auf dem Bundesrätin Doris Leuthard mit blutigen Händen abgebildet war. Wermuths Botschaft lautete damals: «Täglich sterben Menschen durch Schweizer Waffen.» Als SP-Präsident fordert er mittlerweile, dass die Schweiz das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine auch militärisch unterstützt. Doch ein Selbstverteidigungsrecht darf völkerrechtlich nur im Rahmen einer Armee ausgeübt werden. Wie bringt der frühere Armeeabschaffer Wermuth das unter einen Hut? zur Story

Licht macht glücklich oder traurig, stresst oder beruhigt. Beim Treffen mit Marco Chiesa im SVP-Bundeshausbüro herrschten extrem angenehme Lichtverhältnisse, was den Verlauf des Gesprächs positiv beeinflusst hat. Unser Autor konnte dabei ein wenig abheben, im Geiste ins Tessin, «unser Capri vor der Haustür» – was den Parteipräsidenten sichtbar erfreute und vielleicht auch alles zur guten Laune passt, die momentan bei der SVP herrscht: Das könnte ein Festjahr werden! zur Story

Efraim Halevy hat im Laufe seiner langen Karriere beim Mossad und als Leiter des Nationalen Sicherheitsrates Israels mehrmals mit kreativen Vorschlägen brilliert, um schwierige Konflikte zu entschärfen oder zu lösen. So war er zum Beispiel Katalysator für den israelisch-jordanischen Frieden, nachdem er ein Vertrauensverhältnis zum haschemitischen Herrscherhaus aufgebaut hatte. Stets hatte er nicht nur die regionale, sondern auch die globale Entwicklung im Auge. Pierre Heumann sprach mit Halevy über die künftigen Rollen Chinas und Russlands, über den Krieg in der Ukraine und über seinen überraschenden Vorschlag, dass Jerusalem auf Teheran zugehen sollte. zur Story

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