Am 28. Oktober 1908 erschien in der konservativen britischen Tageszeitung Daily Telegraph ein Interview mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Der Hohenzollern-Monarch äusserte unter anderem seinen «innigsten Wunsch», «mit England in einem guten Verhältnis zu leben». Das war ein Fehler. Die englandfreundlichen Worte entfachten zu Hause einen Entrüstungssturm. Im kriegsgurgelnden Klima Berlins waren probritische Sympathien verboten.
Wilhelm II. ist seit langem tot, aber der Berliner Meinungsbeton verhärtet sich wieder. Für die Engländer darf man heute zwar sein, nicht aber für die Russen und schon gar nicht für den russischen Präsidenten Putin. Die militante Hysterie de ...
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