Die Farbe müsste nicht sein», sagte mein Hausabwart, der in Autofragen immer sehr gut informiert ist. Er hat über die ständigen Wechsel meiner Testwagen in der Tiefgarage einen beruhigend guten Überblick, und wir unterhalten uns regelmässig über Designfragen und technische Spezifikationen des aktuellen Fahrzeugangebots.

Bei der Farbe ging es um die – zugegebenermassen reichlich schrille – Lackierung eines Skoda Enyaq Coupé iV RS, die mir in einem «Mamba Grün, Spezial» ausgehändigt wurde und die an die Leucht-Markierstifte von Stabilo Boss erinnert. Man kann die Farbe natürlich auch als bunte Werbebotschaft für die Sache der Elektrifizierung im Strassenverkehr sehen, die, so hört man etwa aus Deutschland, gerade etwas ins Stocken gerät.

Im sportlich-praktischen Enyaq Coupé allerdings macht das elektrische Fahren ebensoviel Freude, wie es Sinn ergibt. Das Topmodell der Enyaq-Reihe ist mit 220 kW Leistung der stärkste Skoda aller Zeiten und wird, wie Modelle von VW oder Cupra, auf der sogenannten MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns aufgebaut. Dieser Modulare E-Antriebs-Baukasten ist die Grundlage für verschiedene Fahrzeuge, und bei Skoda weiss man damit viel Gutes anzufangen.

Das fängt schon bei der klaren äusseren Formensprache an, wobei die Schönheit der Farbwahl selbstverständlich im Auge des Betrachters bleibt. Unbestritten lässig sieht meiner Meinung nach der beleuchtete Kühlergrill beim Enyaq aus, aber das hat vielleicht mit meiner Schwäche für Licht-Gadgets zu tun. Meine Bäume auf der Terrasse sind mit einem Hue-System von Philips beleuchtet, damit lässt sich über eine App im Handumdrehen Miami-Stimmung in die Abenddämmerung projizieren.

Auch im Enyaq gibt es selbstverständlich eine hübsche einstellbare Ambiente-Beleuchtung, dazu fällt im Innern des Autos die sorgfältige Verarbeitung von Materialien wie Alcantara über den komfortablen Sitzen oder wertig anmutende Kunststoffe auf und ausserdem sympathische, für die Mittelklasse eher ungewöhnliche Details, wie ein Regenschirm in der Vordertür.

Die RS-Variante des Skoda Enyaq wird schon nach wenigen Kilometern in die Kategorie «Fahrzeuge, mit denen ich jede Minute gerne unterwegs bin» abgelegt. Das optional erhältliche adaptive Fahrwerk, die Geräuschdämmung, die technische Ausstattung – alles ist auf einem, im Verhältnis zum Preis, ansprechend hohen Niveau. Mit der 82-kWh-Batterie kommt der «Stabilo Boss» ausserdem bei sommerlichen Temperaturen mehr als 400 Kilometer weit, was ausreichend viel ist und zum Gesamtkomfort viel beiträgt. Da verträgt es auch durchaus etwas Mut zu elektrisierenden Farben.

Skoda Enyaq Coupé RS iV 4x4

Motor/Antrieb: 2 Elektromotoren, Allradantrieb, 1-Gang-Automat; Leistung: 299 PS/220 kW; max. Drehmoment: 460 Nm; Batterie (brutto/netto): 82/77 kWh; max. Ladeleistung: 135 kW; Verbrauch (WLTP): 16,8–17,4 kWh / 100 km; Reichweite: 391–522 km; Beschleunigung (0–100 km/h): 6,5 sec; Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h; Preis: Fr. 65 670.–, Testfahrzeug: Fr. 68 990.–