Beirut
Das Wortspiel «Orientierung kommt von Orient» verwende ich gerne in Vorträgen zum Thema «Orient und Okzident». Ob es um zivilisatorische Errungenschaften wie Ackerbau und das Alphabet vor Jahrtausenden geht oder um die politischen Trends unserer Zeit – viel begann im Osten und zog über das Mittelmeer westwärts. Gegenwärtig liesse sich für eine ernsthafte Diplomatie, die über das Vorlesen von bekannten Positionen hinausgeht, einiges von den nahöstlichen Kollegen lernen. Doch hierfür müsste man in Brüssel und anderen Hauptstädten über den Tellerrand der apodiktischen Sanktionspolitik hinausblicken und wieder eine Gesprächskultur pflegen, die im Westen abha ...
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Frau Kneissl hat leider auch eine einseitige Sicht auf die Dinge im Nahen Osten. Wer ein Tänzchen mit Putin darbietet kann dann auch daneben liegen. Beispiel Jemen: dort gibt es einen Konflikt zwischen Iran und Saudiarabien, die Amerikaner und die Verbündeten Europäer sind nicht einmarschiert. Beispiel Syrien: Da handelt es sich um einen Bürgerkrieg wie im Jemen, ohne Amerikaner. Die Rote Linie von Obama kam nicht zum Einsatz. Dort sind es die Russen, Türken, Iraner etc. Differenzierter, bitte!
Mit Putin als Gast an der Hochzeit muss sie wohl seinem Narrativ huldigen. Das Bild von Kneissl, wie sie vor Putin knickst, ist ja legendär. Glück hat ihr Putin übrigens keines gebracht, die Ehe ging schon nach kurzer Zeit in die Brüche - ihr Angetrauter wurde gewalttätig. Wahrscheinlich hatte er zu viel Wodka getrunken.
Und was hat Putin oder ihr Ex-Mann mit Frau Kneissl's Argumenten zu tun?
Association Fallacy in Reinkultur!
Als Gastautorin im russischen Staatssender RT und kurzzeitiger Aufsichtsrätin im Oelkonzern Rosneft (wegen Kritik nach einem Jahr abgegeben) dürfte Frau Kneissl schon eine russische Brille tragen. Abgesehen davon: Wäre Frau Baerbock vor einem amerikanischen Präsidenten auf die Knie gefallen, würden Sie dies vermutlich recht kritisch kommentieren!
Liebe Frau Kneissl, mit Ihrer Darstelung bin ich vorbehaltslos einverstanden. Leider wollen die USA und NATO einen zweiten Gazastreifen im Osten der Ukraine aufrechterhalten. Das wird vermutlich ein langer und blutiger Krieg. Wer daran viel Geld verdient und seine Schulden abbaut, liegt auf der Hand. Die Zahlmeister sind auch schon definiert, die endlos dummen Europäer. Ich frage mich ganz einfach, wie kann man nur so verblendet sein?
Wieso soll der Westen Kompromisse eingehen? Er denkt ja, dass er Kriege führen darf und dass diese auch richtig sind. Nur die Anderen dürfen das nicht. Weil sich der Westen moralisch so überheblich fühlt und auch ist, kann er gar nicht mehr normal denken...
Solche Informationen erhält man im Mainstream niemals. Wären sie doch so wichtig, um sich nur einigermassen ein Bild machen zu können.
Ich bewundere Frau Kneissl. Der Preis, Wahrheit zu sagen wenn alle andere schweigen, ist hoch, aber es lohnt sich zu bezahlen, man bestätigt damit eigene moralische Qualitäte.