Bern
Der Abstimmungskampf um die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) tritt in die heisse Phase. Das Volk entscheidet in drei Wochen über das sozialpolitische Anliegen. Erste Umfragen deuten in unterschiedliche Richtungen. Das dürfte damit zusammenhängen, dass die Vorlage sehr komplex ist. Es ist selbst für Experten schwer erklärbar, wer von den Anpassungen profitiert und was die konkreten Auswirkungen für die Versicherten sind.
Im Ja-Lager gehören die Wirtschaftsverbände zusammen mit den bürgerlichen Parteien zu den wichtigsten Unterstützern. Angeführt von Economiesuisse und ihrer Direktorin Monika Rühl, investiert diese Seite mehr als drei Millionen Franken i ...
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Wenn "Tante Rühl" von der Economiesuisse dafür ist, dann bin ich aus Prinzip dagegen!
Doch auch rein sachlich ist der Entwurf gar kein grosser Wurf. Der Berner Bundeshaus-Berg hat eine Maus geboren (oder noch kleiner) - aber das kennen wir ja schon bestens.
Mit 60 habe ich mein Pensionskassengeld genommen und in meine eigene Firma und in weitere Anlagen (keine Aktien) gesteckt. Das beste, was ich je machen konnte. Trotzdem werde ich Nein stimmen. Geht ja gar nicht, mehr einzahlen, weniger rausbekommen. Ein weiterer Grund war, unsere vier Kinder erben dann alles, bei einer PK-Rente erben sie nichts.
Grundsätzlich regelt m.A. der Staat bei zweiten Säule viel zu viel. Auch die Versicherung selbst ist zu kompliziert gestaltet. Das ist ein Grund dafür, dass wir uns hier vor einer Vorlage befinden, bei der es kaum mehr möglich ist, einen klaren Entscheid zu fällen. Das Argument, ja zu stimmen, um der Linken ans Bein zu pinkeln, ist sympathisch, aber zu einfach. Eine echte Reform müsste auf jeden Fall vereinfachen und nicht alles noch komplizierter machen. Das überfordert Verwaltung und Parlament
Solange die Versicherten keine Wahlfreiheit haben, wird die Abzocke zu Lasten der Arbeitnehmer weitergehen. Mine paar Angestellten versicherte ich über ein Banklösung mit sehr großzügigen Konditionen. Als ich aus Altersgründen den Betrieb schloss, wurden diese an ihren jeweiligen neuen Arbeitsplätzen in eine Versicherungslösung um geteilt. Sie haben heute wesentlich schlechtere Rentenzahlungen. Dieser Missstand muss zuerst angegangen werden, freie Kassenwahl! Muss selbstverständlich sein.
Verpolitisiertes Zwangssparen mit massiven Nachteilen fuer 45+! Warum haengt man die PK an den Arbeitgeber und nicht an den Sparer, den Arbeitnehmer? Der Sparer soll entscheiden koennen wo, wie und zu welchen Kosten "SEIN" Kapital angelegt wird. Die Politik sollte die Rahmenbedingungen setzen (wie viel kann jemand einzahlen + Mindestprozentsatz fuer alle gleich). So gebe es Wettbewerb unter den Anbietern (schlechte PKs wuerden wegfallen). Kosten sind nur bei schlechter Performance ein Problem!
Ich bin kein Linker. Aber diese Vorlage hat so viele „ Gschmäckle“ das es schon stinkt. Weshalb z. B. kriegt ein PK Manager CHF 250-300‘000 p/A plus Bonus ? Notabene vom Geld der Einzahler ?!?
Da die Arbeitgeber zu gleichen Teilen mitfinanzieren, haben diese natürlich auch ein Interesse. Oft werben diese ja mit einem guten Pensionskassenangebot. Es gibt daher schon Wettbewerb unter den Kassen.
In grösseren Unternehmen sprechen die Gewerkschafter und Personalkommissionen ein gewichtiges Wort mit, und treiben die übrigen Versicherungsleistungen in die Höhe.
Roche ist ja auch nicht wegen der Senkung des Umwandlungssatzes dagegen, sondern weil sie schlechte Kassen mitfinanzieren müssen.
236 bis 7780 Franken pro Kopf – Bei den Pensionskassen gibt es riesige Kostenunterschiede. Tja, da kann doch was nicht mit richtigen Dingen zugehen. Seit 40 Jahren füllt sich die Finanzbranche die Taschen mit unserem Geld. Wir aber sollen immer mehr, für immer weniger Rente bezahlen? Fertig mit der Abzocke durch unzählige kleine Sammelstiftungen, Regionalfürste, Stiftungsräte, Treuhänder und deren Amigos! Fertig mit der Amigo-Politik in Bundes-Bern.
Heute 4% Rendite zu erzielen ist aussergewöhnlich. Vielleicht Spekulationsglück. Es gibt Fakten welche Druck auf den Umwandlungssatz gegen unten ausüben: Mehr Leute studieren und zahlen erst später kräftig in die Rentenkassen ein. Man wird immer älter und zieht somit länger Rente. Die Renditen auf Anlagekapitalien mit gleicher Risikostufe sanken. Ein korrekter Umwandlungssatz wird momentan wohl unter 6% liegen mit Tendenz sinkend.
Selbst ein Amateur kann 5% Rendite erzielen. Allerdings nur, wenn er die Rendite nicht mit Fonds-Managern teilt, zu teuer kauft und Diversity als wichtigstes Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg hält. Abgesehen davon, wird beim Umwandlungssatz immer falsch gerechnet und die Journis merken beim Abschreiben nichts. Die Rente aus dem ersparten Kapital muss sich nämlich aus der Rendite und einer stetigen Verminderung des Kapitals zusammensetzen. Das reicht sehr weit, auch mit 6.8% Umwandlungssatz.
Allerdings lässt sich keine Bank oder Versicherung finden, die zu diesen Bedingungen eine Rentenversicherung abschliessen würde.
Auch die BVG-Auffangeinrichtung versichert zu unter 4.5%, und alle Pensionskassen haben eine Mischrechnung mit dem Überobligatorischen. Dadurch sind die Umwandlungssätze deutlich unter 6%.
Viele Unternehmen schliessen ausserdem Verträge mit hohen Versicherungsleistungen für IV und Todesfall ab.
Schwierige Sache. Es ist einfach kompliziert und es wird zu viel getrickst.
"dass die Vorlage sehr komplex ist" Es wurde mal gesagt, dass es in der Schweiz wohl nur etwa 5 Personen gäbe welche unser Rentenwesen vollständig verstehen.
Eine gutgeführte Pensionskasse (meine) hat im letzten Jahr eine Kapitalrendite von 4 % erziehlt.
Es war auch schon mehr, vor allem im Durchschnitt der letzten 40 Jahre. Nun, bei 6.8 % Umwandlungssatz ergiebt das Kapital bei 4 % Rendite eine Rente für 22 Jahre, bei 1,5 % Rendite immerhin noch 17 Jahre. Also Rente bis 87 oder 82 Jahre. Hat jemand Rentenklau oder die Jungen zahlen für die Pensionäre gesagt? Warum mehr bezahlen um weniger zu erhalten? Bitte nachrechnen.
Und was dann? Wieder 20 Jahre rumeiern? Es wird sicherlich nicht besser mit unserem Parlament.