Wann wird eine Nachricht eine Nachricht? Wenn sie interessant ist, sagen die einen. Wenn sie prominent ist, antworten die anderen. Wenn sie ein gutes Timing hat, ist auch nicht falsch. Am besten kommt alles drei zusammen.

Gregor Bachmann (57) ist seit 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht an der Humboldt-Universität und Direktor des Notarinstituts. Sonderlich prominent ist er nicht. Privat beschäftigt er sich mit dem Thema Umweltschutz.

Er hat der Weltöffentlichkeit jetzt mit Hilfe von X, was ehemals Twitter hieß, mitgeteilt: «Erst wenn der Liter 100 Euro oder mehr kostet, werden unsere lieben Mitbürger*innen anfangen, langsam darüber nachzudenken, ob es auch mal ohne Auto geht.»

Sonderlich wichtig ist diese Mitteilung nicht, denn bei 100 Euro pro Liter würde unsere Wirtschaft knall auf fall zusammenbrechen, und die meisten hätten, um nur ein Beispiel zu nennen, nichts mehr zu essen, weil der LKW nicht bis zum Supermarkt kommt. Aber nun ist Bürgerliches Recht ja auch nicht Volkswirtschaft.

Das Timing aber, das der Professor gewählt hat, sitzt.

Wir leben in einer Periode des schlechten Gewissens: Falsche Ernährung, falsches Urlaubsziel, falsches Fortbewegungsmittel, falsche Freunde und so weiter. Jede noch so absurde Nachricht, die in eine dieser Kerben schlägt, lässt das mühsam im Zaum gehaltene schlechte Gewissen wieder frei. Die Meinung des Professors ist deswegen heute der Aufreger des Tages.

Wir sollten es ablegen, das schlechte Gewissen. Dann haben Absurditäten keine Chance.

Die 3 Top-Kommentare zu "100 Euro für einen Liter Benzin? Warum eine absurde Forderung von einem unbedeutenden Wissenschaftler viel über unsere Zeit sagt"
  • Peter Hasler
    31.Juli 2023 um 15:01 Uhr
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    ...und spätestens, wenn der Liter über 5.- kostet, werden die Leute merken, dass es ohne solche 'Gelehrte' auch geht. Und erst noch viel besser: durchfüttern muss man die dann auch nicht mehr mit Steuergeldern... Er hatte jetzt die berühmten 15 Minuten Ruhm...

  • Thor der massive
    31.Juli 2023 um 15:03 Uhr
    251
    1

    Das hat ja schon bei Corona angefangen! Da haben sich auch viele zu Wort gemeldet, welche weder einer Relevanz noch das nötige Fachweissen hatten! Knutti ist das beste Beispiel in der Schweiz für so einen Fehltritt! Jemand der die Atmosphäre mit Partikeln verdunkeln will, der hat einen mächtigen Schaden in den Synapsen. Denn so werden die ach so propagierten PVA auch nicht mehr viel liefern! Ohne Sonne wird auch die Landwirtschaft freude haben, denn die Pflanzen und das Gemüse wachsen nicht mehr

  • lustigerlagunenlurch
    31.Juli 2023 um 14:45 Uhr
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    1

    Werfe mal eine Zahl in den Raum, mit einer absurden Maximalforderung. Danach so tun, als ob man einen Kompromiss bereit ist. Aber eine massive Verteuerung ist unumgänglich. So läuft es doch immer. Man will die Option, keine Preisherhöhung, aus der Diskussion zu verdammen. Das hat System. Es soll in die Köpfe rein. Preiserhöhung ist alternativlos.