Der «Club» und die «Arena» auf SRF verhalten sich zueinander wie ein Symphonie-Orchester und ein Rammstein-Konzert: Am Dienstagabend gibt es die vertiefte, sachliche Diskussion von Fachleuten, am Freitag werden die lautstarken Politiker aufeinander losgelassen.

Eines ist den beiden Sendungen aber gemeinsam: Man muss sie nach klaren Regeln führen, damit eine sinnvolle Debatte entsteht.

Beim «Club» liegt diese Aufgabe seit 2018 bei Barbara Lüthi. Sie ist mit ihrer Rolle immer wieder überfordert. Mal hat sie die Gäste nicht im Griff, wie bei der Sendung zum Mediengesetz. Mal verläuft es zwar harmonisch, aber das auch nur, weil die Runde völlig einseitig nach dem Gusto von SRF zusammengesetzt ist.

Wenn Lüthi selbst nicht gefällt, was sie hört, neigt sie zum Unterbrechen. Dafür lässt die Moderatorin dann wieder Dinge ungehindert laufen, die sie umgehend unterbinden müsste.

Die Runde über einen Abwesenden diskutieren zu lassen, ist unterstes Niveau. Das geschah in der «Gender»-Sendung von dieser Woche mehrfach. Barbara Lüthi schaute still zu, wie SVP-Nationalrat Andreas Glarner durchgehechelt wurde, der gar nicht dort war. Spätestens da war unklar, wozu überhaupt eine Moderatorin im Studio sitzt.

2020 verzeichnete der «Club» im Jahresschnitt 125.000 Zuschauer. 2021 waren es noch 101.000. Im vergangenen Jahr sackte die Zahl auf 87.000 ab. Kurz und gut: Es werden immer weniger.

Und das, obwohl es in den letzten Jahren an knackigen Themen wahrlich nicht gefehlt hat. Woran das wohl liegen mag?